Sonntag, 4. November 2012

Der FC Bayern im Herbst 2012...

...ist nicht der FC Bayern des letzten Herbstes. Das steht nach dieser Woche zweifelsohne fest. Die Siege im Pokal und gegen den HSV am gestrigen Samstag haben eindrucksvoll gezeigt, dass die Niederlage gegen Leverkusen keine bleibenden Schäden hinterlassen hat. Sieben Punkte beträgt inzwischen der Vorsprung auf Platz zwei.

Der neuerliche Gala-Auftritt zeigt, dass der FC Bayern sich weiterentwickelt hat. Auswärtsschwäche? Vergessen! Fünf Siege und 15:0 Tore sprechen eine deutliche Sprache. Dabei waren die Gegner der Bayern alles andere als Kanonenfutter. Sieg in Bremen, Sieg auf Schalke und nun der 3:0-Sieg beim HSV.

Und war da nicht einmal diese obligatorische 15-Minuten-Schaffenspause der Bayern nach der Pause? Vergessen! Zum zweiten Mal in dieser Saison entschieden die Bayern gegen Hamburg das Spiel mit einem Doppelschlag kurz nach der Pause.

HSV hält nur 15 Minuten mit

Lediglich zu Beginn sah es gestern so aus, als könne der HSV mithalten. Nach einer Viertelstunde übernahmen die Bayern dann das Steuer und gaben es fortan nicht mehr aus der Hand. Bastian Schweinsteiger erzielte vor der Pause das 1:0 nach Vorlage von Toni Kroos, der sich zunächst von René Adler (und einem schlimmen Platzfehler(!)) abdrängen ließ, aber dann mit toller Übersicht Schweinsteiger in der Mitte bediente.

Die beiden Tore nach der Pause hatten für mich Symbolcharakter: Das 2:0 durch Müller? Ein Symbol für die wiedergekehrte Schlitzohrigkeit des Thomas Müller. So ein Tor schießen nur ganz Wenige. Das 3:0 durch Toni Kroos? Eine pure Demonstration der Entschlossenheit!  Und wunderschön anzusehen waren alle drei Tore obendrein.

Lahm schwächelt, Ribery glänzt

Da fiel es auch nicht weiter ins Gewicht, dass sich Kapitän Philipp Lahm und Vize-Kapitän Schweinsteiger  nicht gerade in brillianter Form präsentierten. Vorallem Lahm produzierte einige Ballverluste, darunter zwei haarsträubende Fehlpässe, die gegen bessere Gegner vielleicht bestraft worden wären. Auch Javi Martinez fiel lediglich durch ein (notwendiges) taktisches Foul auf.

Bester Mann auf Seiten der Bayern war erneut Franck Ribery. Der Franzose profitierte, wie erwartet, vom deutlichen offensiveren David Alaba hinter sich. Vor allem in der ersten Hälfte lief fast jeder Bayern-Angriff über die linke Seite. Dennis Diekmeier war völlig überfordert und konnte einem leid tun.

Wir sehen derzeit den besten Ribery seit seiner Debüt-Saison.

Robben 90 Minuten auf der Bank - gute Entscheidung!

Mir gefiel übrigens die Entscheidung von Jupp Heynckes Arjen Robben gestern nicht mehr zu bringen. Der HSV schien nach dem 0:3 teilweise frustriert und übermotiviert (siehe Badelj!), das ist keine Situation für einen verletzungsanfälligen Spieler wie Robben.

Albern auch, wie das Spiel im Vorfeld zu einem Duell zwischen René Adler und Manuel Neuer hochstilisiert wurde. Adler hat bisher sehr gut gehalten, keine Frage. Aber ebenso weit wie der HSV gestern von einem Heimsieg entfernt war, ist Adler derzeit davon entfernt, am Thron von Neuer als Deutschlands Nummer 1 zu rütteln.

Seis drum! Die Wahrheit liegt auf dem Platz und der ist derzeit fest in der Hand des FC Bayern.

2 Kommentare:

  1. Schöner Blog und super dass man jetzt auch nur mit Name + URL kommentieren kann. Das hat sicher einige abgehalten es zu tun. ;)

    Zu deinem Artikel: so schlecht fand ich Lahm überhaupt nicht. Unsere rechte Seite war zwar generell etwas verwaist aber sie haben sich gut bewegt um das Spiel zumindest etwas "zu ziehen" und damit auch Räume auf Links zu schaffen. Philipp Lahm hat die zweitmeisten Ballkontakte in der Viererkette, also doch auch recht ordentlich.

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    1. Das stimmt zwar, ist aber wohl mehr der Art und Weise geschuldet, wie wir unser Spiel aufbauen. Lahm hatte zwar 65 Ballkontakte und damit die drittmeisten aller Bayernspieler, aber er hat eben auch nur 80% seiner Bälle an den Mann gebracht, das sind 8 Fehlpässe. Nur Mario Mandzukic hatte mehr (10). Dazu hat er die wenigsten Zweikämpfe aller Bayernspieler gewonnen. Alles in allem haben wir also schon bessere Auftritte unseres Kapitäns gesehen. Diese kleine Formkrise fällt aber auch wohl deshalb so sehr ins Auge, weil Alaba auf der anderen Seite einmal mehr wirklich glänzend aufgelegt war und unsere beiden Innenverteidiger seit Wochen in absolut blendender Form sind. Vor allem Jerome Boateng bekommt meiner Meinung viel zu wenig Lob.

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