Dienstag, 13. Dezember 2011

Die Bayern in Stuttgart (oder: Arroganz muss man sich verdienen)

„Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt hier rauskommen soll oder ob ich überhaupt was sagen soll, aber ich bin der Meinung da sollte man schon mal Stellung zu nehmen…“

Mit diesen berühmten Worten leitete Stefan Effenberg einst in einer legendären Pressekonferenz die Abrechnung mit seinen Kritikern ein. Die Worte scheinen mir auch heute durchaus angemessen. Wieder geht es um Ungerechtigkeit, wieder geht es um verletzten Stolz und all die anderen kleinen Dinge, die einen so richtig auf die Palme bringen und dazu verleiten aus dem gefühlten Blogger-Vorruhestand zurückzukehren und wieder die Bühne des Fußballs zu betreten.

Was ist der Anlass dieser ausschweifenden Exposition? Nun ja, eigentlich nichts besonderes. Der FC Bayern hatte ein Derby – das gefühlte 15. in dieser Saison übrigens. Für unsere Gegner ist das natürlich immer das wichtigste Spiel der Saison. Denn wie die meisten anderen Mannschaften hat auch der VfB Stuttgart, in absehbarer Zeit, weder in Europa, noch auf nationaler Ebene Ambitionen, die ihm wichtigere Spiele als dieses Süd-Derby bescheren könnten.

Für die Münchener hingegen ist dies nur ein Spiel von vielen. Nur eines auf dem Weg zur Herbstmeisterschaft. So erklärt sich dann übrigens auch dieser erneut über weite Strecken erschreckend lustlose Auftritt der Münchener. Am Ende stand ein 2:1 Sieg, der wesentlich weniger souverän war, als er es hätte sein sollen. Und wesentlich weniger deutlich, als ich es mir gewünscht hätte. Nicht aus sportlichen Gründen. Nein. Rein persönlich motiviert. Denn wie der VfB sich an diesem Tag, Spieler, Trainer, Fans, Verantwortliche eingeschlossen, präsentiert hat, spottet jeder Beschreibung. Ein Verein, der sich seit jeher als mehr fühlt, als er eigentlich ist: Eine durchschnittliche und unbeständige Bundesligamannschaft mit einer guten Jugendarbeit.

Das Erschreckende ist jedoch nicht die Art und Weise, wie sich dieser Verein sieht, das Erschreckende daran ist, wie er dieses Selbstverständnis nach außen trägt. Auch an diesem Wochenende belegte der VfB wieder einmal eindrucksvoll, warum er in meiner Symphatieskala – und ich bin geborener Stuttgarter – ungefähr auf einem Niveau mit warmem Bier liegt – mit URIN!. Oder drücken wir es verständlicher aus: Bei Kaiserslautern gegen Stuttgart… (tief luftholen) bin ich ein Pfälzer (Yeah, I said that!). Woher kommt aber diese tiefe Abneigung gegen einen so unbedeutenden Verein?

Beginnen wir mit Fredi Bobic. Dieser menschgewordene Kotzreiz. Führt sich auf wie ein Wurstfabrikant und ist doch nur ein Würstchen in diesem Geschäft. Dass er sich in der Halbzeit hinstellt und sich über den Schiedsrichter echauffiert, werfe ich ihm nicht vor. Das passiert auch den Besten. Das passiert einem Uli Hoeneß, das passiert einem Alex Ferguson, einem Arsene Wenger regelmäßig, Jose Mourinho ist ein Meister darin.

Jetzt kommt aber der alles entscheidende Unterschied: Diese Menschen haben etwas erreicht, Herr Bobic. Deren fachliche Kompetenz steht völlig außer Frage. Sie sind – ich wiederhole mich da gerne – ebenso wie ihr Verein, eine unbedeutende Randnotiz in den Büchern des Fußballs. Ich heiße derlei Verhalten natürlich auch bei anderen in keiner Weise gut, aber ich vertrete die Ansicht, dass man sich Arroganz verdienen muss. Das haben sie noch lange nicht Herr Bobitch!

Auch der Sky-Reporter schien leicht verwunder ob der Aussagen Bobics in der Halbzeitpause. Er reichte ihm jedoch die Hand, er versuchte es zumindest, auch nach dem Spiel. Bobic ignorierte jedoch nicht nur die ihm gezeigten Bilder, sondern wiederholte auch nach dem Spiel beinahe exakt seine Aussagen. Wow.

Bruno Labbadia und der Rest der VfB Spieler bemühten sich nach Schlusspfiff dann auch eifrig den Eindruck zu erwecken, der Platzverweis in der 30. Minute sei der entscheidende Faktor in einem ansonsten ausgeglichenen Spiel gewesen. WAS BITTE?

Was ich gesehen habe: Gute Bayern bis zum 0-1. Sehr gute Bayern bis zum 1-1. Nach dem Platzverweis: Bis zur Pause ein defensiv disziplinierter VfB und lauffaule Bayern. Nach der Pause zunächst gute Bayern bis zum 2-1. Anschließend ein ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten und dazwischen viel Leerlauf. Aber ist ja klar. WÄRE der VfB zu elft gewesen. HOHOHOHOOOOAAAA da hätten sie uns natürlich Paroli geboten. WOW hätten die ein Spiel abgezogen.
Man könnte fast meinen hier wird versucht die Schuld für die Niederlage wieder einmal bei jemand anderem zu suchen. Aber wir sprechen ja hier vom VfB.

Aber ich will jetzt nicht länger auf dem VfB rumreiten. Aber vielleicht nur ein letzter Kommentar noch. Philipp Gebhart… ok, waaaay too easy.

Der wahre Schock kam dann allerdings erst am nächsten Tag, als mir ein Freund einen SPON-Artikel mit dem Titel „Schauspieler Robben, Meister der Schmerzen“ schickte. Unter anderem heißt es darin über das zweite Foul von Molinaro: ‎

"Wäre Robben aufgestanden, weil er allenfalls mit der Wucht eines Papierfliegers niedergestreckt worden war - Schiedsrichter Manuel Gräfe hätte ziemlich sicher weiterlaufen lassen. Kein Vorsatz, kein böses Foul. Freistoß, vielleicht nicht einmal das."

Und weiter: ‎"Doch andererseits hatte er [Molinaro] dabei erkennbar den Vorsatz, den Ball zu spielen - und dies auch getan."

Ok. Das musste ich erst einmal verdauen. So viele Dinge. Wenn ein Spieler im Eifer des Gefechts in so einer Szene reklamiert den Ball gespielt zu haben, kann ich das verstehen. Es spielt dabei keine Rolle, ob er es glaubt oder nicht. Selbstschutz – verständlich.
Wenn sich dann aber einer Sport(?)journalist einer renommierten Newsseite hinsetzt und einen solchen Artikel schreibt, SCHREIBEN DARF(!), muss ich mir um den Qualitätsjournalismus in Deutschland wohl mehr Sorgen machen als ich dachte.

Was mich allerdings so richtig wütend macht ist die Tatsache, dass versucht wird Arjen Robben hier zum Sündenbock zu machen, den Mann, der in seiner Karriere mit mehr Verletzungen zu kämpfen hatte, als die meisten anderen sich das wohl vorstellen können. Noch letzte Woche konnte man im TV eindrucksvoll beobachten, wie nahe ihm seine ständigen Verletzungen gehen, wie sehr er darunter leidet, derart anfällig zu sein. Diesen Spieler nun zu beschuldigen, als „Schauspieler“ zu titulieren, weil er zwei Mal innerhalb weniger Minuten rüde von hinten umgetreten wird, grenzt nicht nur an journalistischen Wahnsinn, sondern widert mich einfach an.


Genug gekotzt.


Danke übrigens Mario, dass wir heute nicht über deine vergebene Chance sprechen müssen. Danke, dass du uns mit zwei Toren mal wieder den Sieg beschert hast. Du hast dich entwickelt, du hast Demut gelernt. Vielleicht lernen das die anderen ja auch noch.

Montag, 24. Oktober 2011

Bayern gegen Hannover: Eine Verkettung unglücklicher Umstände

Eins vorneweg: Ich entschuldige mich bei allen treuen Lesern („Hallo Philipp.“) für die mehrwöchige Blog-Abstinenz, hatte viel um die Ohren die letzten Wochen und in der Konsequenz wenig Zeit und noch weniger Motivation zu bloggen.
Aber über was hätte man auch groß schreiben sollen. Der Boulevard hat das Thema Arjen Robben ja bereits totgeritten, Breno geht’s inzwischen auch wieder besser und rein sportlich gesehen war beim FC Bayern ja sowieso alles in bester Ordnung. Selbst die Konkurrenz ergab sich in Demut der Überlegenheit der grossen Bayern. Eine Anerkennung der bisherigen Leistungen oder doch nur ein perfider Plan die Münchener in ihrem Gefühl der Überlegenheit einzulullen?
Was auch immer der Grund dafür war: Die Bayern haben nachgelassen.
Und sobald sich eine Krise andeutet – da kann man sich sicher sein – kommen die Ratten wieder aus ihren Löchern gekrochen, kommen längst vergessene Kritiker mit erhobenem Zeigefinger aus der Versenkung hervor, um darauf hinzuweisen, dass sie es ja schon immer gesagt haben, kommen die abgewracktesten Blogger zurück aus dem Vorruhestand und verteilen ihre Weisheiten unter dem Volk. Hier bin ich also wieder.


Aber der Reihe nach. Ich ärger mich eigentlich nicht sehr über die Niederlage. Für mich war schon vorher klar, dass es ein ganz schweres Spiel werden würde. Hannover ist eine taktisch hervorragend eingestellte Mannschaft, die praktisch keine Schwachstellen hat und sehr unangenehm zu spielen ist. Vor allem für ballbesitzorientierte Mannschaften, wie wir es sind, ist Hannover aufgrund des hervorragenden Umschaltverhaltens eine latente Gefahr. Nun kam es also wie es kommen musste. Die Bayern erwischten nicht ihren besten Tag, allen voran die Nationalspieler Lahm, Gomez, Müller, und so verlor man nicht nur Jerome Boateng, sondern auch das zweite Pflichtspiel in dieser Saison. Wie gesagt, die Niederlage an sich finde ich nicht weiter dramatisch. Vielleicht ist jedoch das gerade die Gefahr für die Münchener.


Das Spiel hatte gleich mehrere Schlüsselszenen, die leider alle nicht sonderlich gut für uns abliefen. Die erste davon war gleichzeitig die ärgerlichste. Phillip Lahm verursachte mit amateurhaftem Abwehrverhalten den Elfmeter gegen Cherundolo, nachdem er zunächst viel zu spät mit in die Mitte gerückt war. Eine Szene wie man sie vom Kapitän sehr selten sieht, nichtsdestotrotz zeigt die Formkurve von Lahm in den letzten Spielen klar nach unten. Gegen Neapel leitete er mit einem Stellungsfehler den Ausgleich ein und auch gegen Hannover war der Elfmeter mitentscheidend für die Niederlage. Umso ärgerlicher war die Szene, weil Cherundolo mit dem Rücken zum Tor zudem von Badstuber und Ribery flankiert wurde und die Szene ohne Lahms Einschreiten wahrscheinlich niemals gefährlich geworden wäre. Beim Elfmeter von Abdellaoue war Manuel Neuer dann machtlos und der Gegentorrekord war dahin. Finde ich persönlich nicht weiter tragisch, irgendwann musste es eben passieren und Manuel Neuer hat noch lange genug Zeit auf des Titans Spuren zu wandeln.


Bis zu diesem Zeitpunkt lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch. Abdellaoue scheiterte freistehend vor Neuer am Pfosten. Mario Gomez Kopfball wurde von Zieler weltklasse pariert und Toni Kroos Schuss aus gut 20 Metern landete an der Latte des Hannover Tores.


Kurze Zeit folgte dann die Szene, die heute und nach dem Spiel die Berichterstattung beherrschen sollte. Zunächst ein neutraler Blick auf den Ablauf der Szene: Rafinha kommt gegen Pinto an der Seitenauslinie einen Schritt zu spät und trifft ihn (Ja, er trifft ihn.) leicht (Ja, leicht.) am Fuß. Pinto liegt hinter der Auslinie und die Vereinsärzte wollen ihn behandeln. Toni Kroos geht zu Pinto und sagt ihm dann noch ein paar Nettigkeiten. Ich vermute etwas in die Richtung: „Stell dich nicht so an, so schlimm war‘s nicht.“ Ein weiterer Arzt/ Sanitäter kommt hinzu und stößt Toni Kroos leicht weg, dieser revanchiert sich ebenfalls mit einem leichten Schubser. Dann kommt Christian Schulz hinzu der Toni Kroos energisch wegstößt, sodass dieser mit dem hinter ihm stehenden Jerome Boateng zusammenstößt. Jerome Boateng stößt daraufhin heftig gegen die Brust von Christian Schulz. Rudelbildung. Alle dabei.


Für mich gibt es jetzt mehrere Blickwinkel auf diese Szene. Erstens möchte ich sagen, wie sehr mich das Verhalten von Toni Kroos oder Jerome Boateng aus Gründen der Fairness auf die Palme bringt. Ja, das Verhalten von Pinto war theatralisch und diente einzig dem Zweck das Foul schlimmer aussehen zu lassen als es war, damit Rafinha eine gelbe Karte bekommt. Ja, ich bin auch Sportler und weiß wie einen sowas manchmal auf die Palme bringen kann, aber („for fucks sake!!!“) da bleib ich als souveräner Tabellenführer dann eben einfach mal weg, akzeptiere die gelbe Karte und spiele mein Spiel weiter. So wäre es nämlich zu dieser ganzen Eskalation nicht gekommen. Genauso muss man allerdings sehen, dass Toni Kroos sowohl zuerst vom Arzt der Hannoveraner gestoßen wurde, als auch danach der Körperkontakt zunächst von Schulz und dann von Boateng ausging. Ich möchte hier noch Mirko Slomka ausdrücklich lobend erwähnen, der sich allem Anschein nach darum bemühte, dass der Schiedsrichter in dieser unübersichtlichen Szene auf Sanktionen verzichtet und das Spiel einfach weiterlaufen lässt.

Es kam jedoch anders. Der vierte Offizielle machte Jerome Boateng als Hauptschuldigen aus und zeigte ihm Rot, während Christian Schulz mit Gelb davonkam. Kann man bemängeln, aber im ersten Moment war das auch für mich die richtige Entscheidung. Je öfter ich die Szene jedoch betrachte, desto mehr setzt sich der Eindruck durch, dass es mit zweimal Gelb auch getan gewesen wäre. Boateng hat Schulz nicht geschlagen – wie es in Teilen der Sportpresse dargestellt wurde – noch war Rot die „einzig richtige“ oder „absolut richtige“ Entscheidung. Es war eine unübersichtliche Szene, die vom Schiedsrichter überinterpretiert wurde, was das Spiel massiv beeinflussen musste.


Was man jedoch als klare Fehlentscheidung bezeichnen muss, ist dass Christian Schulz wenige Minuten vor der Pause nach einem Trikotvergehen gegen Thomas Müller nicht vom Platz gestellt wurde. Da waren sich dann auch nach dem Spiel alle Beteiligten einig, eine klare Fehlentscheidung. Hannover ging also vollzählig in die Pause, wo Mirko Slomka NATÜRLICH Christian Schulz auswechselte.


In der Folge entwickelte sich ein gutes Spiel beider Mannschaften. Hannover lauerte natürlich auf Konter und die Münchener zeigten jetzt deutlich mehr Einsatz als in der Anfangsphase. Mario Gomez scheiterte gleich zweimal am herausragenden Ron Robert Zieler. Auf der anderen Seite zeigte Hannover einmal mehr, wieso sie die effektivste Mannschaft der Bundesliga sind. Christina Panders Schuss aus 20 Metern hätte Manuel Neuer wohl für keine grossen Probleme gestellt, wäre da nicht der Fuß von Luis Gustavo gewesen, der den Ball unhaltbar für Manuel Neuer ins andere Toreck abfälschte. Unglücklich.


Bayern mühte sich in der Folge und kam durch den eingewechselten David Alaba noch zum Anschlusstreffer. Hochverdient, keine Frage. Aber iwie war mir klar, dass es an diesem Tag nicht mehr zu einem Punkt reichen würde. Ich sollte recht behalten. Hannover spielte zu diesem Zeitpunkt auch nur noch zu zehnt, weil Cherundolo nach einem Foul an Ribery Gelb-Rot sah.


Nach einem Zufallsprodukt stand Bastian Schweinsteiger frei vor Zieler, doch der Ball fand nicht den Weg ins Tor, sondern nur an den Pfosten. Von dort sprang er dann genau so unglücklich weg, dass Ivica Olic den Ball nicht erreichen konnte. Aus dem Hintergrund rauschte Philipp Lahm heran und wurde von Rausch zu Fall gebracht. Elfmeter? Mitnichten! Manuel Gräfe krönte seine schwache Leistung und ließ das Spiel weiterlaufen. Und apropos schwache Leistung…Welches Spiel hat eigentlich Marcel Reif gesehen?

Mittwoch, 28. September 2011

Bayern - Manchester City: Der Twitter-Spielfilm

Heute im Twitter-Spielfilm: Hoffen vor dem Anpfiff, jede Menge Pessimismus und schlechtes Karma, Dzeko deckt Lahm und eine Prise Euphorie.



redrobbery Red Robbery
The following tweet is an act of desperation, a try to change our fate.

redrobbery Red Robbery
DANIEL VAN BUYTEN WILL PLAY A BRILLIANT MATCH.

zarl Carl Kersten
Der erste richtige Gegner - jetzt echt ma! Auf geht's, ihr #Roten #FCB #fcbayern

baziblogger Andi
Man, derart aufgeregt war ich bei einem Spiel in der Gruppenphase wohl noch nie. Auf ein tolles Spiel für die Bayern. #fcb

flinsi Frank Lapidus
Gibt's in Stadelheim Sky?

FCBSpox SPOX-Gruppe FCB
Fazit nach 12 Min: Dickes Brett.

babaphil Philipp Kurios
Ich sags nur ungern, aber ich habn schlechtes Gefühl. #fcb #mancity

babaphil Philipp Kurios
Dzeko is gut drauf... (Boris Becker tweet) <-- den er anscheinend wieder gelöscht hat^^ baziblogger Andi
Na, Herr Kroos, leicht überfordert?

helmi Frank Helmschrott
unfassbares gemecker bei twitter und von reif. Unterlegen zu sein scheint ein Verbrechen als #fcb Fehler sind nicht erlaubt.

PatschBella Isabella Donnerhall
SCHNUUUUUUUUUUUUUUUUCKI! #fcb #cl

spox SPOX Redaktion
Mario Gomez. Manchmal wie ein Stein im Kieswerk, dann wieder wie ein Glas Wasser in der Sahara. 1:0. #fcb

helmi Frank Helmschrott
Hündchenstellung anyone #dzeko

PatschBella Isabella Donnerhall
*luftholen* SCHNUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUCKIIIIIIIIIIIIIIIIIII!!!!! #cl #fcb

spox SPOX Redaktion
Mario Gomez. Die Schachtel Pralinen unter den Stürmern. #fcb #cl

flinsi Frank Lapidus

Aber die eigentliche Frage: Welches Spiel glotzt eigentlich der Reif?

FCBSpox SPOX-Gruppe FCB
Heynckes reagiert auf Citys Wechsel und bringt McInally für Kroos.

helmi Frank Helmschrott
Beeindruckende Spielkontrolle bisher in HZ2 #fcb

baziblogger Andi

Also ergibt sich jetzt auch Manchester City vor den Bayern. War immerhin eine Zeit lang sowas wie ein Gegner. Mia san mia! ;-)

schommr c.
Wie #ManCity keinen Bock mehr hat. #fcb #cl

helmi Frank Helmschrott
Sitze mit meinem Weißbier auf der Couch und applaudiere. #fcb

agitpopblog Baron von Agitpop
Wer ist dieser Mann? Und warum darf er den Ball in die Hand nehmen? #fcb

FCBayernLive FCBayern Live
That’s the end !! Bayern won 2-0 Against Manchester City ! Incredible team performance ! Thank you men !

GrantWahl Grant Wahl
So maybe Manchester isn't the center of the fútbol universe after all?

saebenerstr Fabian W.
Meine Fresse hatten wir die im Griff. Komm mir keiner mit "die starken Gegner kommen erst noch".

Arne1904 Arne Arps
Ich dachte, die Leute gehen zum Fußball, weil man vorher nie weiß, wie es ausgeht. Aber warum gehen dann so viele zum FC Bayern?

voegi79 Patrick Völkner
Ich euphorisiere mal ein bisschen: Der beste September der Vereinsgeschichte. #FCB

"Die richtigen Gegner kommen erst noch."

Wochenlang, schon gibt es einen Satz, den sich der FC Bayern und seine Fans in regelmäßigen Abständen anhören müssen: „Die richtigen Gegner kommen erst noch.“

5:0 gegen den HSV oder 7:0 gegen Freiburg. „Die richtigen Gegner kommen erst noch.“

Zwei souveräne Auswärtserfolge gegen Kaiserslautern und den FC Schalke. „Die richtigen Gegner kommen erst noch.“

Ein gelungener Start in die Champions League. 2:0 gegen ein überfordertes Villareal. „Die richtigen Gegner kommen erst noch.“

Diese Woche war es dann endlich soweit, der FC Bayern empfing in der heimischen Arena zunächst Bayer 04 Leverkusen, selbsternannter Titelfavorit in der Bundesliga, und mit Manchester City war der Zweite der Premier League in München zu Gast. Die Bilanz dieser Spitzenspiele: Sechs Punkte, 5:0 Tore und die sich langsam durchsetzende Erkenntnis: Es liegt nicht an den Gegnern, wir sind derzeit wirklich so gut.

Mit dem Heimsieg gegen Leverkusen hatte wohl fast jeder gerechnet. Leverkusen in München, das war selbst, wenn es mal nicht so lief, meistens eine sichere Sache für die Münchner. Auch dieses Mal ergaben sich die Leverkusener schnell ihrem Schicksal.

Gut für uns, denn so konnte die Mannschaft, um den einmal mehr groß aufspielenden Ribery, bereits nach 50 Minuten mit dem Auslaufen beginnen, um sich für das Spiel am Dienstag zu schonen. Arrogant? Mitnichten. Was soll schon groß passieren, wenn der Gegner bereits nach einer guten halben Stunde das Fußballspielen einstellt. Ein gutes Pferd springt eben nur so hoch es muss.

Auch Manchester City zeigte nur eine knappe halbe Stunde, zu was die Mannschaft in der Lage ist, bevor die Münchener dann mehr und mehr die Kontrolle über das Spiel übernahmen. Zugegeben: Wenn der Schiedsrichter die beiden berechtigen Elfmeter für City pfeift geht das Spiel vielleicht anders aus. (Übrigens wieder Mal ein Spiel, bei dem man sich fragen muss, wozu es eigentlich diese Torrichter gibt, wenn sie solche klaren Dinger aus fünf Meter Entfernung bei absolut freier Sicht nicht erkennen) Aber es kam eben nicht so. Und schließlich hat ja niemand den Gästen verboten länger als 30 Minuten guten Fußball zu spielen.

Die Großchance für Schweinsteiger war dann der Weckruf für die Bayern. Was schon bei Ivan Drago galt, traf an diesem Abend auch auf den Gegner Manchester City zu: „Du musst ihm zeigen, dass du ihm wehtun kannst!“ Ab diesem Moment war der FC Bayern ganz klar Chef im Ring. Vorne stand Gomez zweimal genau da, wo ein Stürmer stehen muss, hinten ließen die Münchener trotz des Ausfalls von Holger Badstuber fast nichts mehr zu. Dzeko und Aguero blieben über weite Strecken des Spiels blass und Carlos Tevez hatte erst gar keine Lust ins Spielgeschehen einzugreifen. Verständlich, denn derzeit muss es wirklich mehr als frustrierend sein gegen uns anzutreten.

Was ist also das Fazit dieser Frühphase der Saison?

Erstens: Es ist die Frühphase der Saison. Nichts ist gewonnen, nichts ist verloren. Die Saison geht noch lang. (Überlege mir ein Trinkspiel einzuführen, bei dem man jedes Mal trinken muss, wenn ein Bayernspieler diesen Satz nach dem Spiel sagt – holy crap, that would be fun.)

Zweitens: Platz eins in der Liga, 18 Punkte, 21:1 Tore. Zwei deutliche Siege zum Auftakt in der Champions League und noch kein Gegentor im internationalen Wettbewerb, dazu stehen wir im Achtelfinale des DFB-Pokals. (DUh?!)

Drittens: Wir spielen – die beiden Spiele gegen Gladbach und Wolfsburg ausgeklammert – sehr guten und konzentrierten Fußball.

Soweit zum Stand der Dinge. Eine Frage bleibt dabei jedoch.
Wer sind diese ominösen „richtigen Gegner“ von denen alle immer sprechen? Und wie viele gibt es davon, wenn der FC Bayern so weiterspielt? Ist es vielleicht der SSC Neapel? Zugegeben ich bin durchaus überrascht davon, wie die Italiener bisher aufgetreten sind in dieser Saison. Vor allem auf Marek Hamsik oder - wie ich ihn nenne - Christian Lell mit Iro sollte man höllisch aufpassen.

Trotzdem bin ich mir sicher, dass wir die nächsten Hürden auch nehmen werden. Die Mannschaft wirkt stabil und es scheint im Moment einfach alles zu stimmen.
Vielleicht gibt es derzeit nur eine Mannschaft in Europa, die uns schlagen kann.
Aus dem letzten Jahr wissen wir alle jedoch noch zu gut, dass man auch gegen schlechtere Gegner verlieren kann. Allein der Glaube daran fehlt mir.

Bitte genau so weitermachen!

Montag, 19. September 2011

Die Bayern auf Schalke - Jede Menge Klartext

Im Klartext: Der FC Bayern ließ dem FC Schalke am Wochenende keine Chance und marschiert weiter. Auch aus dem Pott kamen die Münchener mit drei Punkten und einer weißen Weste nach Hause.

Vor dem Spiel gab es natürlich nur ein Thema in den Medien: Manuel Neuer. Wie würde er von seiner ehemaligen Fankurve empfangen werden? Wie würde er sich verhalten?

Von der Heftigkeit der Proteste war ich nicht überrascht. Der Fußballfan im Kollektiv ist eben auf demselben geistigen Niveau wie ein Nutellabrot anzusiedeln und der Ultra im Kollektiv schafft es selbst das noch spielend zu unterbieten. Man muss sich nur mal die Bilder der Leute anschauen, die da pöbeln, ich glaube das genügt als Statement. Die Proteste waren geschmacklos und gingen – da gibt es keine zwei Meinungen – absolut unter die Gürtellinie. Was mich jedoch wirklich schockiert hat waren die Reaktionen von Horst Heldt. Angesprochen auf die Transparente sagte er in der Pause nur:

„Jeder hat das Recht den Gast so zu empfangen, wie er es für richtig hält.“

Ganz ehrlich, wie kann ich mich denn als Verantwortlicher derartige Statements von mir geben? Da muss ich mich doch hinstellen und sagen, Leute das geht zu weit, Manuel hat viel für den Verein getan und was ihr da abzieht hat der Junge einfach nicht verdient. Aber dafür fehlen Heldt eben einfach die Eier, man muss es so deutlich sagen. Profillos, charakterlos, einfach ein absoluter Unsympath dieser Mann und das nicht erst seit diesem Wochenende.


Ich behaupte nicht, dass die Bayernfans anders reagiert hätten, aber ich bin mir sehr sicher, dass ein Uli Hoeneß, Kalle Rummenigge oder Christian Nerlinger so etwas niemals zugelassen oder verteidigt hätte. Wenigstens Benedikt Höwedes und Ralf Fährmann stellten sich nach dem Spiel vor die Kameras und verteidigten Neuer. Ich mag Männer die Klartext reden. Das hätte ich mir jedoch auch einfach von der Führungsebene der Schalker gewünscht – aber da sitzt der Stachel wohl ähnlich tief, wie bei den Fans.


Rein fußballerisch war nach 90 Minuten vor allem eines deutlich: Der FC Bayern spielt derzeit in einer eigenen Liga. Leistete Schalke in der ersten Halbzeit zumindest noch Widerstand, ergaben sich die Knappen in Hälfte Zwei auf dem Feld und auf der Tribüne der Überlegenheit der Bayern. Und dass, obwohl den Münchenern mit Mario Gomez und Arjen Robben – später auch noch Luiz Gustavo – drei wichtige Spieler fehlten. Ich mag es wenn man Taten sprechen lässt.

Der Spielverlauf glich dem vom Auswärtsspiel in Villareal fast aufs Haar. Durch ein frühes Tor von Nils Petersen gingen die Münchener in Führung. In der Folge spielte Schalke ordentlich mit und kam durch Huntelaar und Raul zu einigen guten Tormöglichkeiten. In der zweiten Hälfte drückten die Münchener aufs Tempo und schon war es vorbei mit der Schalker Herrlichkeit. Es ist schon beeindruckend, wie scheinbar spielend es der Mannschaft derzeit gelingt das Tempo bei Bedarf zu verschärfen und den Gegner zu dominieren. Thomas Müller (!) machte dann mit seinem ersten Pflichtspieltor der Saison den Sack in der 75. Minute zu.Für ihn freut es mich besonders. Was Müller an Metern macht und wie oft er damit Räume für seine Mitspieler schafft, kann man gar nicht hoch genug bewerten. Als Abwehrspieler weiß man nie, wo er als nächstes auftaucht. Nach dem Spiel brachte es der Torschütze auf den Punkt:

"Wir stehen defensiv gut, haben viele Ideen in der Offensive und einen richtig guten Trainer."

Ich mag Männer die Klartext reden.

In der Defensive standen Boateng und Badstuber über weite Strecken sicher. Boateng glänzte zudem mit 100% angekommenen Pässen und 80% gewonnenen Zweikämpfen – erneut ein ganz starker Auftritt des Neuzugangs. Die Szene mit Matip war für mich jedoch ein Elfmeter und über einen Pfiff hätte sich wohl auch niemand beschwert.

Vorne ersetze Petersen den verletzten Gomez ordentlich, auch wenn dem Jungen vor dem Tor im Moment noch ein wenig die Ruhe fehlt. Aber das wird schon noch. Der Cottbuser ist sympathisch und scheint bodenständig genug zu sein, um sich und seine Leistung richtig einschätzen zu können. Ich mag Männer die Klartext reden.

Was mich noch mehr begeistert als die tolle Punkteausbeute ist diese starke Defensive. Boateng und Rafinha sind für mich eindeutig richtig gute Verstärkungen und heben die Abwehr qualitativ auf ein ganz anderes Level. Wenn die Mannschaft so weiterspielt ist sie zumindest national diese Saison nicht zu stoppen. Auf den Titelträger aus Dortmund hat das Team nun bereits acht Punkte Vorsprung.


Nach dem Spiel redete Jupp Heynckes dann Klartext. Die Spekulation, ob der FC Bayern einen Arjen Robben überhaupt noch braucht, quittierte er mit einer Liebeserklärung an den Holländer. Und auch zu den Anfeindungen gegen Neuer nahm er deutlich Stellung und hob die Verdienste Neuers für Schalke und dessen Professionalität und guten Charakter hervor. Gut so Jupp!

Ich mag Männer die Klartext reden.

Donnerstag, 15. September 2011

Die Bayern in Villareal: Schritt eins nach München.

Zugegeben, derzeit fällt es mir wirklich schwer nicht euphorisch zu werden. Auch gestern zeigten unsere Bayern wieder eine absolut überzeugende Leistung gegen die gelben U-Boote aus Villareal. Klar war auch das nicht Barcelona oder Manchester United, aber dritter in Spanien wird man auch nicht mal eben im Vorbeigehen.

Das Spiel hatte meiner Meinung nach zwei Stars an diesem Abend, die aus einer durchweg guten Mannschaft herausragten. Der eine ist ziemlich offensichtlich: Toni Kroos. Von vielen schon als ewiges Talent verschrien zeigte er gestern und auch bereits am Samstag, dass er vor allem eines braucht: Vertrauen. (Und die Rolle hinter den Spitzen.) Derzeit ist es eine wahre Freude ihm zuzusehen. Die Präzision und die Übersicht mit der er die Bälle verteilt, die Spielintelligenz und seine Torabschlüsse nähern sich immer mehr dem an, was ich aus Leverkusener Zeiten lange vermisst hab. Nach der tollen Leistung von Samstag hatte ich (wie auf Twitter nachzulesen) bereits ein sehr gutes Gefühl vor dem Spiel und Toni hat mich diesmal nicht hängen lassen. Das Zuspiel von Ribery verwertete er mustergültig zur frühen Führung für die Bayern.


Der zweite herausragende Spieler am gestrigen Tag findet sich nicht auf vielen Zetteln wieder: Holger Badstuber. Der Youngster gewann gestern gefühlte 100% seiner Zweikämpfe und strahlt derzeit wieder die Sicherheit aus, die ihn vorletzte Saison in die Nationalmannschaft gebracht hat. Ruhig und präzise im Spielaufbau, unaufgeregt selbst in Bedrängnis (wie übrigens alle Münchener derzeit) und dazu hellwach und abgeklärt in den direkten Duellen gegen Rossi oder Nilmar – eine rundum überzeugende Vorstellung.


Damit das Ganze nicht falsch verstanden wird: Es war kein berauschendes Spiel wie gegen Freiburg oder Hamburg, aber das haben auch nur Menschen erwartet, denen nicht ganz klar ist, was Champions League bedeutet. Aber der FCB kontrollierte das Spiel absolut und ließ wieder einmal in 90 Minuten nur zwei Torschüsse des Gegners zu. So konnte Manuel Neuer wenigstens auch mal wieder zeigen, dass er mehr kann als weit abwerfen.


Den zweiten Treffer erzielte der ebenfalls stark aufspielende Rafinha in der Schlussphase. Das Spiel hätte zu diesem Zeitpunkt jedoch schon längst entschieden sein müssen. Vor dem Tor waren die Münchener jedoch teilweise noch zu verspielt. Champions League Debütant Nils Petersen scheiterte nach seiner Einwechslung zwei Mal an sich selbst und einmal am überragenden Keeper der Gastgeber, der seinen Schlenzer aus der rechten Torecke fischen konnte. Toni Kroos wollte es nach Petersens Vorlage zu genau machen setzte den Ball aus drei Metern nur an den Außenpfosten.


Einziger Wermutstropfen an diesem tollen Abend sind die Verletzungen von Mario Gomez und Daniel van Buyten. Auch gestern wurde wieder klar, dass ein Gomez in Topform nicht zu ersetzen ist. Hoffen wir das Beste.

Twitter-Spielfilm: Eine laue spanische Nacht und ein versenktes U-Boot

Heute im Twitter-Spielfilm: Kontroverse schon vor Spielbeginn, prophetische Worte, ein Hauch von BILD und am Ende sind sich wieder alle einig. Und was macht eigentlich Manuel Neuer?



FCBSpox SPOX-Gruppe FCB
Hier die Aufstellung, die eh schon jeder kennt: Manu; Boa, Buyti, Stubi, Flippo; Tymo, Schweini; Gerd, Toni, Fronck; Viererpack!

redrobbery Red Robbery
If one would want to spread some panic among FCB fans, who'd have to be injured? Müller? Ribery? Gomez? Boateng? Neuer? Schweinsteiger?

redrobbery Red Robbery
Pretty much everybody said Gomez, can't disagree with that.

redrobbery Red Robbery
Why van Buyten instead of Rafinha?! Villarreal is fast, van Buyten is...well, you know him.

saebenerstr Fabian W.
van Buyten und Tymo für Gustavo und Rafinha. Gehandicapt in erste CL-Spiel. Jupp, was ist nur los mit dir?

saebenerstr Fabian W.
Nilmar und Rossi gegen van Buyten und Badstuber. Stelle lieber noch mehr Bier kalt.

breitnigge breitnigge
#DonJupp. Der Meister der Bank-Spieler-Motivation. #CL #lineup

voegi79 Patrick Völkner
Normalerweise würde ich über die heutige Aufstellung motzen. Aber mein Vertrauen in Heynckes hindert mich daran.

fehlpass Yalcin Imre
Wenn wir heute gewinnen, hat er Recht gehabt, der Jupp. #FCB #Aufstellung #CL

msBlix Michael Stricz
@fehlpass Und wenn wir verlieren ist der Schuldige schon gefunden.Praktisch!

msBlix Michael Stricz
Ich glaube trotzdem an einen Sieg heute. Und an ein Kroos-Tor. #FCB #CL

Matze_MR Matze
Kroosderboss. #fcb

FCBSpox SPOX-Gruppe FCB
Traumhaftes Ding. Weltklasse rausgespielt!!!

agitpopblog Baron von Agitpop

Warte 'Mal: Kroos? Ein Tor? Im Bayerntrikot? #fcb

agitpopblog Baron von Agitpop
"Ich will das nicht zu hochhängen, aber das ist dann schon ein wenig Barca light." ... Zu hoch gehängt. #sat1 #fcb

kaisergrantler Patrick F.

Im Augenblick des Tores hat noch einer getippt, aber falsch. Kroos hatte keiner auf der Rechnung. #Tippkaiser

RalphMahlo Ralph Mahlo

RESPEKT! :) RT @msBlix: Ich glaube trotzdem an einen Sieg heute. Und an ein Kroos-Tor. #FCB #CL

kaisergrantler Patrick F.
Kroosery wirbelt zum Sieg! (#twittern wie die #Bild #titelt)

kaisergrantler Patrick F.
Neuer lebt! Ich hab's gesehen.

FCBSpox SPOX-Gruppe FCB
Bayern-Spiel wirkt ein bisschen wie ein Gegenentwurf zur CSU: Ganz starker linker Flügel.

redrobbery Red Robbery
So much about the right flank being deserted, that thought was history when Rafinha entered the pitch.

redrobbery Red Robbery
This was not why I asked you who'd have to be injured to make you panic.

kaisergrantler Patrick F.
Eines ist mal sicher, der #Petersen hat jetzt gleich seinen ersten Orgasmus ohne Reibung!

FCBSpox SPOX-Gruppe FCB
Gomez ist eben immer für ein Tor gut, sogar für ein Aduktor.

kaisergrantler Patrick F.
Ist das der Hexenkessel von Bibi Blocksberg? #Villarreal #höre_nix

FCBSpox SPOX-Gruppe FCB
Was sind das mitunter für traumhafte Angriffe.

helmi Frank Helmschrott
Die Abschlsse sind mir viel zu harmlos. #fcb

hirngabel hirngabel
Elf Schuss, ein Tor, die Bayern.

helmi Frank Helmschrott
haha... Rafinha #fcb #ucl

FCBSpox SPOX-Gruppe FCB
Na endlich!!!!!!!!!! Verdienter geht's nimmer!

FCBayernLive FCBayern Live
RAFINHA !!! TOOOOOOOOOOOOOOR ! 2-0 FOR BAYERN NOW !!!! YEAHHH !!!

probek Kai L.
Aus die Maus. Game over. #FCB

honigstein raphael honigstein
2-0 Bayern. one question remaining. what does Marchena have to do to get sent-off?

RC_KH Christoph Anheuser
Rafinha spielt zuerst den Ball durch die Beine und läuft dann selbst drunter durch. #FCB

helmi Frank Helmschrott
Souverän, dominant und zu jeder Zeit verdient. Und vor allem: ZU NULL. Aber am Ende lag's sicher nur am schwachen Gegner. #fcb #ucl

probek Kai L.
Ein Wort: Souverän. #FCB

stadtneurotikr Stadtneurotiker
Verdient. Souverän. ungefährdet. #FCB #UCL

saebenerstr Fabian W.

Sehr überzeugend. :-)

agitpopblog Baron von Agitpop
Sauber. Und jetzt dürfen wieder alle über die schwachen Gegner jammern und so. #fcb

helmi Frank Helmschrott
"Sie haben wieder getroffen, wie zuletzt häufiger" WTF? #sky #kroos #wagner

agitpopblog Baron von Agitpop

Weil ich's letztes Jahr so selten sagen konnte: Fan des #fcb zu sein, macht derzeit wieder so richtig Spaß. #erfolgsfan

Sonntag, 11. September 2011

FCB - SC Freiburg: Auf der Suche nach dem Glück

Ich bin kein Freund von Lobhudeleien., warum das so ist, darüber könnte man stundenlang philosophieren, sofern einen derartige Belanglosigkeiten interessieren. Aber Lobhudeleien? Nein Danke! Da krampft sich alles in mir zusammen.

Selbst bei Dingen, die für das Auge der Allgemeinheit perfekt erscheinen, bereitet es mir mehr Freude das Haar in der Suppe zu finden. Ich schreibe nicht gern über schnell vorgetragene, technisch makellos vorgetragene Angriffszüge, wie jener, den die vier deutschen Nationalspieler Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller, Toni Kroos und Mario Gomez da am Samstag auf den Rasen gezaubert haben.

Ich bin halt einfach ein Meckerer schätze ich. Wenn es was zu bemängeln gibt laufe ich zu Höchstform auf. Ich sehe ein Problem und ich lege einen Finger in die Wunde, ich bohre darin herum, schreibe mich in einen Rausch und will meinen Frust und Ärger mit der ganzen Welt teilen.

Wozu soll ich berichten wie Frank Ribery das beste Spiel seit gefühlten Ewigkeiten gemacht hat, wie er seinen Gegenspielern ein ums andere Mal Knoten in die Beine gespielt hat und seinen Sahnetag dann auch noch mit zwei Toren und einer Vorlage auf Mario Gomez zum 4-0 krönte.

Es ist noch ein weiter Weg bis in Europas Spitze, wir spielen nicht so gut und souverän wie andere Topmannschaften, das sind Themen die interessant zu analysieren und kontrovers zu diskutieren es sich lohnt in meinen Augen. Aber dieses Spiel? Diese Harmonie innerhalb der Mannschaft. Dieses perfekte Umschalten bei Ballverlusten. Luiz Gustavo, der eindrucksvoll demonstrierte, warum man in München froh sein sollte kein Geld für Arturo Vidal ausgegeben zu haben.

Wozu das Offensichtliche hervorheben? Selbst bei so einem Spiel komme ich noch auf einen Puls von 180, weil ich mich genüsslich über die wieder einmal erwiesene Inkompetenz eines Turn und Taxis echauffiere. Weil mir fast der Kopf platzt, als der Schiedsrichter Gomez ersten Elfmeter zurückpfeift, spüre ich, dass ich noch etwas zu sagen habe in meinem Wohnzimmer und im Netz.

Ich bin generell kein Mensch der Glück einfach genießen kann. Euphorie? Nicht meins. Ich bin ein kritischer Fan mit Leib und Seele. Aber verdammt Jungs, das war echt ein geiles Spiel! DANKE!

Sonntag, 21. August 2011

FCB - HSV im Twitter Spielfilm

Schöne Erlebnisse soll man gerne nochmal durchleben, deshalb hier der Twitter-Spielfilm zum souveränen 5:0 gegen den HSV. Diesmal mit viel Unruhe vor dem Anpfiff, einer gewagten These, der nötigen Dosis Arroganz und einer Prise Selbstherrlichkeit.

redrobbery Red Robbery
Official Lineups - FC Bayern: Neuer - Rafinha, van Buyten, Badstuber, Lahm - Tymoshchuk, Schweinsteiger - Robben, Müller, Ribery - Gomez

breitnigge breitnigge
Ist das ein Scherz mit dieser Aufstellung? Tymo? van Buyten??? #FCB #HSV

voegi79 Patrick Völkner
Bayern ohne Boateng und Luiz Gustavo. Klares Zeichen an den HSV: Wir unterschätzen Euch heute mal.

voegi79 Patrick Völkner
Trotz Harakiri-Taktik steht Pranjic übrigens nicht im Kader. Demütigung at its best.

FCBSpox SPOX-Gruppe FCB

Boateng und Luiz Gustavo werden für das Sonntagstraining geschont.

kaisergrantler Patrick F.

Finde die Rotation gar nicht schlecht. Ich bin sicher, dass weder Tymo noch van Buyten heute schlecht spielen werden. #FCB

mobtheater Timo Zimmer

DvB. 1-0 Bayern. Läuft auch.

FCBSpox SPOX-Gruppe FCB
Ach Jupp, Du Teufelskerl.

breitnigge breitnigge

Ich lach mich schlapp. AUSGRECHNET van Buyten... #DonJupp, Du Teufelskerl. ;-)

msBlix Michael Stricz
In Your face everyone! DVB zum 1:0 #Fcb #hsv

msBlix Michael Stricz
ET BOUM! C'est le choc! Ribery zum 2:0 #fcb #hsv

breitnigge breitnigge
Der Oenning ist ein Fuchs. Will in München mauern. Wie Gladbach. Doof wenn man keine Defensive hat. Kenn das Gefühl. Aus dem letzten Jahr...

kaisergrantler Patrick F.
Ich möchte bereits jetzt an die Tordifferenz erinnern. Könnte man heute ausbauen. #Arroganztweet

breitnigge breitnigge
Übel, HSVer verlieren regelmäßig in Vorwärtsbewegung ca. 25 Meter vorm Tor den Ball.

MeinRapde MeinRap.de
Tor des Jahres. #robben

FCBSpox SPOX-Gruppe FCB
Zum Dahinschmelzen!

kaisergrantler Patrick F.
Heute hat Neuer zum ersten Mal einen Steifen, während des Spiels. #FCB

Matze_MR Matze

Robbenderboss. #fcb

FCBSpox SPOX-Gruppe FCB
H/S/V - HSV in seine Einzelteile zerlegt.

stadtneurotikr Stadtneurotiker
Uli Hoeneß geht in der Pause in die Kabine und gibt jedem Spieler ein Bier aus. #FCB

fehlpass Yalcin Imre

Wenn ich so den Müller sehe, frage ich mich was wir eigentlich mit Kroos auf der Position wollen? #FCB #HSV

dogfood Kai Pahl

Den dritten Spieltag in Folge denk ich: "das ist ja noch übler als ich es nach der Vorwoche erwartet hatte" #hsv

redrobbery Red Robbery

Something tells me that even Ali Karimi could score a goal for Bayern today.

breitnigge breitnigge
Goooooooooooooooooomeeeeeez!!!!

FCBSpox SPOX-Gruppe FCB

Da ist das Ding. Gomez reloaded.

breitnigge breitnigge

Aaalter. Slapstick. #Gomez #keinTor

Matze_MR Matze

Olicderboss. #fcb

baziblogger Andi
Schade, dass ein solches Spiel nicht mit vier Punkten belohnt wird, sonst wären die Bayern endlich Tabellenführer. #fcb
probek Kai L.
Das hat Spaß gemacht! Danke, #HSV, danke, #FCB.

FCBSpox SPOX-Gruppe FCB
Im März 6:0, heute nur 5:0. The Trend ist ein Idiot.

Mingablog Marco
Mann, war das schön. Fußball mit einem Lächeln im Gesicht. Danke Männer! Und weitermachen!

Donnerstag, 18. August 2011

FCB - FC Zürich: Der Spielfilm in 140 Zeichen

Wenigstens Twitter sorgt während den Spielen für die richtige Mischung aus Humor und Realismus. Der Twitter-Spielfilm des gestrigen Spiels, enjoy!

honigstein raphael honigstein
1-0 Schweini. Great cross (!) from Robben

spox SPOX Redaktion

Stellungsspiel der Züricher Marke "Stadiontour Allianz Arena". #1:0

kaisergrantler Patrick F.
Ich sag mal was: Robben mit Flanke von links. Darauf warte ich jeden Spieltag. Meistens vergebens! #jaaa #FCB

LizasWelt Lizas Welt
Chefchentor. | #SCNR #FCBvsFCZ

Matze_MR Matze
Dem kleinen Bruder was an seinem Laptop erklären und dabei das Bayern-Tor verpassen. Was auch sonst.

mobtheater Timo Zimmer
Sehr geehrter Herr Gomez. Wenn das mit dem Arm heben nicht aufhört komme ich vorbei und brech ihn dir. #dingedienichtgehen

baziblogger Andi
Na, neun Mann spielen Fußball, Neuer hat nix zu tun und Kroos spielt verstecken. #fcb

FCBSpox SPOX-Gruppe FCB
Also unserem Ludwig Gustl zuzuschauen ist schon die reinste Freude.

schommr c.
ARGH!! #Gomez #FCBvsFCZ

kaisergrantler Patrick F.
Der Neuer lacht sich doch kaputt. Mehr Kohle, besseres Trainingsgelände, schönere Stadt, bester Verein im Lande - weniger zu tun.

LizasWelt Lizas Welt
Und doch wieder Trott. Zu früh geschwärmt. Gnarf. | #FCBvsFCZ

helmi Frank Helmschrott

Robben geht KEINEM Ball entgegen. KEINEM. #fcb

FCBSpox SPOX-Gruppe FCB
Kroos' Auftritt mal wieder irgendwo zwischen dis- und Sekret.

agitpopblog Baron von Agitpop

Knappen Vorsprung verwalten. Klasse. Da kann gar nix mehr schiefgehen. So wie damals gegen Inter... oh, halt. #fcb #torschießen

agitpopblog Baron von Agitpop

Spielgewordene Lethargie. Wenn uns das mal nicht in den Arsch beißt. #135minuten

LizasWelt Lizas Welt
Was wäre bei diesem, sagen wir: moderaten Gegner alles möglich, wenn man’s mal konsequent zu Ende spielen würde. Mann! | #FCBvsFCZ

redrobbery Red Robbery
Could anyone please tell them to stop thinking of next Saturday?

FCBSpox SPOX-Gruppe FCB
Hoeneß mit saurer Miene in die Kabine gestapft. Wird wohl nochmal auf das Finale in München hinweisen "Da müssen wir dabei sein".

agitpopblog Baron von Agitpop
Wenn ein sofortiges Fußballverbot bedeutet, dass ich nie wieder Matze Knop im Fernsehen sehen muss, dann bin ich dafür!

LizasWelt Lizas Welt

Gómez trifft im Moment vom Strand aus das Meer nicht. Deprimierend. | #FCBvsFCZ

agitpopblog Baron von Agitpop
Die Saison 2009-2010 hat angerufen und will ihren Mario Gomez zurückhaben. #fcb #krisensaison #malwieder

agitpopblog Baron von Agitpop
Erinnert ihr euch noch an das letzte CL-Spiel, das wir locker 5:0 oder 6:0 hätten gewinnen können? #fuck #fcb

baziblogger Andi
Die Chancenauswertung gegen Wolfsburg war eindeutig besser. #fcb

agitpopblog Baron von Agitpop
"Im modernen Fußball spricht man von einem polyvalenten Spieler." Und mit "man" meinen wir Lucien Favre. #kommentar #sat1

NiceBastard Dorin Popa

Polyvalent? Bei uns in der Schule hieß so etwas noch Schlampe. #fcb #müller #cl

kaisergrantler Patrick F.
Bin mir ziemlich sicher, dass Neuer gar nicht mehr im Tor steht.

FCBSpox SPOX-Gruppe FCB

Na endlich...

spox SPOX Redaktion

Das ist dann wohl für Robben wie ein Elfmeter. 2:0. #fcb

baziblogger Andi
Das amüsamteste an dem Tor: Gomez holt einen Scorerpunkt. #fcb

saebenerstr Fabian W.
Nur 2:0. Gegner so schlecht wie von allen beschrieben. Muss reichen.



Ein grosses danke an alle, an deren Kreativität ich mich hier bedient hab.

FCB - FC Zürich: Viel Luft nach oben

Eins vielleicht mal vorne weg: Ich bin überhaupt nicht zufrieden mit dem gestrigen Spiel und mir geht so langsam echt auf die Nerven, wie verschoben die Wahrnehmung einiger Akteure beim FC Bayern zu sein scheint.

„Heute haben wir unsere Klasse gezeigt. Defensiv nichts zugelassen, das war vergangene Saison ganz anders, und offensiv guten Fußball gespielt. Das ist das, was wir spielen wollen.“ (Phillip Lahm)

Ja wir haben das Spiel 2-0 gewonnen, ja wir haben jetzt sehr gute Chancen auf die Champions League Gruppenphase, aber bei mir schleicht sich mehr und mehr der Eindruck ein, dass wir uns nicht eingestehen wollen den eigenen Ansprüchen meilenweit hinterherzuhinken. Diese Mannschaft hätte aus dem Stadion gefegt werden müssen, die wollten nämlich mal rein Garnichts von uns. Das merk ich doch als Spieler nach 5 Minuten, dass die sich fast nass machen und jedes Mal panisch werden, wenn man sie auch nur ein bisschen unter Druck setzt. Das 2:0 ist viel zu wenig.

„Wir müssen froh sein über das 2:0. Aber wir spielen immer noch nicht gut genug finde ich und das müssen wir realisieren, dass wir noch viel verbessern müssen. Wir müssen konzentrierter spielen, auch aggressiver, nicht nur wenn wir verteidigen, sondern auch wenn wir angreifen. Wir müssen schneller spielen und damit auch mehr Chancen kreieren.“ (Arjen Robben)

Meine Rede. Gerade wenn es noch nicht rund läuft muss ich doch so ein Spiel nutzen, um mir Selbstbewusstsein zu holen. Hätte man von Anfang an so gespielt wie teilweise in der zweiten Hälfte, wäre das Spiel nach einer halben Stunde entschieden gewesen. Dann steht es 3:0 oder 4:0 und man kann es in der zweiten Hälfte ausklingen lassen und nächste Woche gemütlich nach Zürich fahren. Man könnte es so viel einfacher haben. Stattdessen schaffen wir es gegen eine Mannschaft, die meiner Meinung nach in der Champions League Qualifikation rein Garnichts verloren hat, nicht uns mehr als 2 gute Chancen in 45 Minuten herauszuspielen. Es fehlt ein Konzept und vor allem fehlt es an Einsatz und Laufbereitschaft.
Natürlich, es ist noch früh in der Saison und andere Mannschaften wie Arsenal und Villareal haben sich in ihren Spielen ebenfalls schwer getan. Aber wir wollen ins Champions League Finale und dann muss man sich eben an Mannschaften wie Madrid, Barcelona oder Manchester messen (lassen).

Bester Spieler war an diesem Tag für mich einmal mehr Luiz Gustavo, der unglaublich viel abgeräumt hat im Mittelfeld und mit einem gewonnenen Zweikampf auch das 1:0 eingeleitet hat. Enttäuscht war ich vor allem von Mario Gomez und Toni Kroos. Kroos hatte beinahe keine Bindung zum Spiel und wurde folgerichtig von Heynckes ausgewechselt und von mir in Comunio verkauft. Der Junge sollte so langsam mal in die Pötte kommen und endlich konstanter werden. Mario Gomez hat mich gestern fast zur Weißglut gebracht, viel zu langsam im Kopf und gleich mehrere gute Chancen leichtfertig vertändelt. Get it together man! Und den Arsch-des-Tages-Award bekommt eindeutig SAT1 für die bescheuert-penetranten Kickbox Promos während der Übertragung, für das Wegschneiden des Einlaufens und für Matze Knop.

Sonntag, 7. August 2011

Ligaauftakt gegen Gladbach: Und täglich grüßt das Murmeltier...

Die Saison ist gerade mal ein Wochenende alt und schon laufen wir den Schwarz-gelben wieder hinterher. Sowohl was die Tabelle angeht, als auch was die spielerischen Aspekte betrifft. Gegen eigentlich harmlose Gladbacher setzte es bereits einen deutlichen Schuss vor den Bug. Für alle die dachten die Saison wird ein Selbstläufer sollte nun klar sein, dass auch diese Mannschaft ihr Maximum abrufen muss, um den Dortmundern Paroli zu bieten und in der Champions League (in der wir wohlgemerkt noch nicht mal drin sind) die hochgesteckten Erwartungen zu erfüllen.

Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt und gleicht in erschreckender Weise den Spielen aus der letzten Saison. Bayern ist natürlich überlegen, hat mehr vom Spiel, mehr Ballbesitz und scheint alles im Griff zu haben. Die beste Chance des ersten Durchgangs hat trotzdem Gladbach. Neuer lenkt den Schuss von Reus jedoch über den Kasten. Auf Seiten der Münchener überzeugt im ersten Abschnitt außer Müller keiner der Offensivspieler. Zu langsam und zu behäbig sind die Angriffsbemühungen meist, zu durchschaubar die Kombinationen und zu harmlos die Hereingaben von der Seite. Bezeichnend die Eckenstatistik: 11 Ecken, nur ein Ball aufs Tor (Gomez an den Pfosten). Die Spielweise, die im Pokal gegen Braunschweig noch funktionierte, weil man früh in Führung ging, stellte sich gegen konzentriert verteidigende Gladbacher als wenig wirksam heraus. Robben konnte kaum eines seiner Dribblings erfolgreich zu Ende bringen, Kroos fehlte der Mut und das Glück im Abschluss, Schweinsteiger tauchte fast über die gesamte Spielzeit unter und wenn er am Ball war dauerte es zu lange bevor er den Ball weiterleitete. Kein Vergleich zu Götze, Großkreutz und Kagawa am Freitagabend – und das zu schreiben tut mir als Bayernfan wirklich weh. Vor allem ohne Ball fehlte der Wille auch mal die Wege für Mitspieler freizureißen oder sich in der Lücke zum Doppelpass anzubieten.


Wenigstens defensiv war jedoch zunächst alles in Butter. Rafinha und Lahm kamen immer wieder mit nach vorne und standen hinten sicher. Vor allem Boateng und Gustavo präsentierten sich in der Zentrale ungemein zweikampfstark und fingen die wenigen Offensivaktionen der Gäste aufmerksam ab.

Auch in der zweiten Hälfte dasselbe Bild, Bayern spielbestimmend aber ohne Durchschlagskraft. Robben noch ein Schatten seiner selbst und damit fehlt einfach das Überraschungsmoment im Spiel der Münchener. Auch die Hereinnahme von Ribery änderte daran nichts. Nach gut einer Stunde ging Gladbach dann vermeintlich in Führung, doch Rafati entschied zu Recht auf Foul. Kurze Zeit später passierte es dann aber doch, nach einem eigentlich harmlosen langen Ball aus der Gladbacher Hälfte gab es Abstimmungsprobleme zwischen dem heraus eilenden Neuer, Boateng und Badstuber. Camargo nutze das und köpfte zur Führung für die Gäste ein.

Auch in der verbleibenden Spielzeit gelang es den Münchenern nicht das Ergebnis noch zu drehen. Ter Stegen parierte zweimal stark gegen Gomez und Schweinsteiger. Beim einzigen gefährlichen Eckball stand Gomez Kopfball nur der Pfosten im Weg. Robben versuchte es ebenfalls noch zweimal aus der Distanz, aber die nötige Präzision fehlte auch ihm. Dazu kam noch, dass Rafati und sein Gespann leider zweimal bei Abseits danebenlagen. Gomez wäre frei vor dem Tor gewesen. Das Tor von Müller war ebenfalls regulär, da nur Gomez, aber nicht Müller im Abseits stand. Passte insgesamt aber Alles zum missglückten Tag für die Münchener.

Dienstag, 2. August 2011

"Danke Braunschweig!"


...,der etwas andere Blick auf den 3-0 Pokalerfolg der Bayern in Braunschweig.

Nach dem deutlichen Erfolg in der ersten Runde des DFB-Pokals klingt es von überall her: „so souverän“, „hach diese Bayern, wunderbar“, „es müllert schon wieder“, „ganz krooses Spiel der Bayern“. Kann man aber auch anders sehen…

Gegen die unterklassigen Braunschweiger hat sich der FC Bayern wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Nur dank der gütigen Mithilfe des Schiedsrichters und der Braunschweiger konnte die zweite Niederlage (nach dem vernichtenden 0-2 gegen den FC Barcelona im Hinspiel des Champions League Finals 2012) in Folge gerade noch abgewendet werden.

Schon in der Anfangsphase zeigten die Gastgeber den fußlahmen Millionären von der Isar ihre Grenzen auf. Holger Badstuber – ein Unsicherheitsfaktor über die gesamten 90 Minuten – bediente gleich zweimal mustergültig die pfeilschnellen Stürmer der Braunschweiger. Nur deren technischer Beschränktheit war es zu verdanken, dass es nicht bereits früh 0-2 aus Sicht der Münchener stand.
Auch Münchens Neuer-Schlussmann … (get it?) zeigte genau das, was ihn bei den Schalkern so berühmt machte: hanebüchene Ausflüge und präzise Flugbälle genau in des Gegners Fuß. Als die Unsicherheit in der ganzen Bayern-Mannschaft bereits mit den Händen greifbar war und Uli Hoeneß mit zittrigen Fingern auf der Tribüne die Vorwahl von Kalifornien zu wählen versuchte, nahm sich Jan Reichel schließlich ein Herz und schenkte den Bayern einen Elfmeter. Daran konnte auch Thomas Müllers dreist-plumpe Falleinlage nichts mehr ändern. Mario Gomez verwandelte zur Überraschung Aller zum 1-0 für die Bayern.
Die Braunschweiger legten nun aber nochmals eine gehörige Schippe drauf – eine gehörige Schippe Respekt. So konnten sich die Münchener den Ball trotz aller technischer Mängel unbedrängt zuspielen. Boateng und Badstuber kombinierten vor dem eigenen Sechzehner wie zu besten van Gaal Zeiten. Die 30 Bayernfans ließen begeistert eine Laola-Welle nach der anderen durch Block 17B gehen und Jupp Heynckes bekam vor lauter Freude ganz rote Ohren. Als die Braunschweiger aber erkannten, dass den Bayern auch dieses Entgegenkommen nicht reichte um das 2-0 zu erzielen, foulte Boland erneut Thomas Müller im Strafraum. Zu den leisen Happy-Birthday-Gesängen des Braunschweiger Torhüters erzielte Schweinsteiger mit dem fälligen Strafstoß das erlösende 2-0. Uli Hoeneß konnte nun sein Handy endlich wieder einstecken und in München klebte der Platzwart das Namensschild von Jupp Heynckes wieder an das Trainerbüro.
Die Bayern vertrieben sich die restliche Spielzeit damit mit Flanken auf vereinzelte Schickeria-Mitglieder im Publikum zu zielen (Müller), Heiße-Kartoffel-Spielen (Neuer) und Sich-ähnlich-Sehen (Kroos & Schweinsteiger). Eine seiner verunglückten Flanken beförderte Müller kurz vor dem Ende zum 3-0 ins Netz der Braunschweiger, auch hier unter gütiger Mithilfe des Schiedsrichters, der das hohe Bein Müllers in der Nase eines Braunschweigers ignorierte.
Auch die schamlosen Provokationen von Jupp „das heißt so viel wie Ja“ Heynckes, der kurz vor Schluss sowohl Daniel Pannen-Pranjic, als auch Anatolji Tymoschuk und Dan „the Man“ van „Bumbum“ Buyten(!!!) einwechselte, konnten den Kampfgeist der Hausherren nicht mehr wecken.

Diese Bayern wären durchaus schlagbar gewesen.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Der variabelste FC Bayern aller Zeiten

Die neue Saison steht vor der Türe, die Kaderplanung scheint so gut wie abgeschlossen, Zeit also einen genauen Blick auf das zu werfen, was die Bayernbosse da so veranstaltet haben bisher.
Mit den Transfers von Manuel Neuer, Rafinha, Nils Petersen und Takashi Usami hat der FC Bayern bereits 2 gute Verstärkungen für die erste Elf, sowie 2 potentiell vielversprechende Backups verpflichtet. Der Transfer von Dale Yennings scheint ebenfalls so gut wie sicher zu sein, allerdings soll sich dieser laut Nerlinger zunächst in der zweiten Mannschaft beweisen, bevor er Bundesligaluft schnuppern darf. 

Bleiben bis zum Ligastart noch die Personalien Jerome Boateng und Arturo Vidal zu klären. Während ich bei Boateng nach wie vor optimistisch bin, dass sich die Vereine hinsichtlich der Ablösesumme noch einigen werden, sieht es bei Arturo Vidal für diese Saison düster aus. Rudi Völler und Wolfgang Holzhäuser haben bereits mehr als deutlich gemacht, dass sie ihren besten Spieler der vergangenen Saison nicht zu einem Ligakonkurrenten ziehen lassen wollen. Nur zu verständlich aus meiner Sicht. Dazu kommt, dass das Angebot der Münchener in meinen Augen nicht mehr als ein schlechter Witz sein kann. Was Boateng angeht erwarte ich eine baldige Einigung irgendwo zwischen 13 und 15 Millionen €. Sollte der Transfer tatsächlich nicht zu Stande kommen bräuchte man auf jeden Fall noch einen anderen Neuzugang für die Innenverteidigung, noch eine Saison mit Bumm Bumm Buyten oder Schnarchzapfen Breno halten meine Nerven nicht aus.
Werfen wir nun also einen Blick auf die einzelnen Mannschaftsteile. Was dabei vor allem auffällig: Der FC Bayern ist (wenn alle fit sind) so flexibel wie nie zuvor.


Tor: Die Verpflichtung von Manuel Neuer als künftige Nummer 1 ist ohne Zweifel der Königstransfer dieser Saison. Neuer kommt als gestandener Bundesligatorwart und als Nationaltorhüter nach München und er ist hungrig,  hungrig auf Titel und hungrig auf Erfolg. Ob er wie Oliver Kahn eine Ära (oh Gott dieses Wort ist sowas von ausgelutscht) prägen kann, werden die nächsten Jahre zeigen, das Potential dazu bringt er allemal mit. Sollte Neuer verletzungsbedingt ausfallen steht mit Jörg Butt ein zuverlässiger Backup bereit. Urteil: Um die Torhüterposition muss man sich auf Jahre keine Sorge machen.


Abwehr: Die Abwehr stand als das größte Sorgenkind der vergangenen Saison (völlig zu Recht) im Fokus der Kritik. Nur zu verständlich also, dass Fans und Verantwortliche vor allem hier nach Verstärkungen lechzen. Mit Rafinha und (hoffentlich) Boateng wurden 2 Spieler von internationalem Format verpflichtet. Kein Grund allerdings euphorisch zu werden finde ich. Beiden sehe ich nicht ohne Skepsis entgegen, allerdings fehlen im mittleren Preissegment die Alternativen. Die 5 Mio. für Rafinha sind meiner Meinung nach aber immer noch besser angelegt als 30 Mio. für einen wie Coentrao. Vielleicht bekommen wir ihn ja in ein 1, 2 Jahren zum Schnäppchenpreis (Robben lässt grüßen).
Heynckes Traumformation scheint bereits klar. Phillip Lahm geht zurück auf die linke Seite, wo er meiner Meinung nach auch am besten aufgehoben ist – seine Flanken von der rechten Seite waren sowieso eine Krankheit. Auf der rechten Seite ist Rafinha gesetzt. Die Innenverteidigung bilden Holger Badstuber und Jerome Boateng, sollte er denn kommen. Es würde mich jedoch sehr überraschen, wenn die Verantwortlichen nicht bereits eine Alternative im Auge hätten.

Fazit: Die Abwehr ist auch weiterhin der schwächste Mannschaftsteil, daran ändern auch die Verpflichtungen nichts. Allerdings hat man auf die Schwachstellen der letzten Saison reagiert und auf den entsprechenden Positionen aufgerüstet. Ich bin zuversichtlich, dass es zumindest auf nationaler Ebene für zwei Titel ausreicht. Ob man jedoch mit den Verstärkungen direkt in die Riege der Topfavoriten auf den Champions League Sieg aufsteigt ist eher fraglich. Ich hoffe ich werde eines besseren belehrt. Hinzu kommt, dass keiner der ersten 4 auch nur einen annähernd adäquaten Ersatz hat. Van Buyten ist nicht mehr als ein solider Bundesliga Verteidiger und wird mit dem Alter sicher nicht mehr schneller werden und ob Breno jemals den riesigen Vorschusslorbeeren gerecht wird ist ebenfalls mehr als fraglich. Für die beiden Außenpositionen stehen als Backups lediglich Diego Contento und eventuell noch Daniel Pranjic zur Verfügung, die jedoch in den vergangenen beiden Jahren noch zu unkonstant waren.


Mittelfeld: Das Mittelfeld ist ohne Zweifel das absolute Prunkstück der Münchener. Auf den Außen ist man mit Arjen Robben und Frank Ribery großartig aufgestellt, sollten beide fit bleiben. Ich wünsche es ihnen. In der defensiven Zentrale ist nur Vize-Kapitän Schweinsteiger gesetzt. Um den Platz neben ihm konkurrieren mit  Anatolji Tymoschuk, Luis Gustavo, Toni Kroos und Daniel Pranjic gleich 4 Spieler. Pranjic reicht von der Qualität her nicht an die anderen 3 heran und wird wohl nur als Ergänzungsspieler dienen. Toni Kroos sieht Heynckes eher als offensiven Mittelfeldspieler. Er kann sowohl in der zentralen als auch über die linke Seite kommen. Bleiben also im System mit 2 Sechsern noch Tymo oder Gustavo als Partner für Schweini. Beide haben ihre Stärken und Schwächen, während Tymoschuk durch exzellentes Stellungsspiel und Zweikampfstärke überzeugt, ist Gustavo athletischer und setzt mehr Akzente in der Offensive. It’s a close one.

Auf der zentralen offensiven Position kämpfen Toni Kroos und Thomas Müller um den Stammplatz. Müller scheint im Moment die Nase vorn zu haben, aber in Kroos setze ich – wie jedes Jahr – große Hoffnungen. Als Backups für die Außenpositionen kommen sowohl Usami (rechts), als auch Olic (links), Kroos (links), Müller (rechts), Pranjic (links) oder David Alaba (links) in Frage.

Fazit: Das Mittelfeld und damit die Ausrichtung des FC Bayern ist in der kommenden Saison so vielseitig wie seit langer Zeit nicht mehr. Es gibt gleich eine ganze Reihe von Spielern, die variabel einsetzbar sind – der Traum für jeden Trainer. Vorstellbar sind im klassischen 4-5-1 ein System mit 2 Sechsern und einem offensiven Mittelfeldspieler oder mit einem Sechser und davor 2 Offensiven. Müller dabei eher als hängende Spitze und Kroos als Ballverteiler dahinter. 

Ribery            Müller/ Kroos           Robben                           
            Tymo/ Gustavo   Schweinsteiger                                                  
(Defensivere Variante mit 2 Sechsern)                                               

Ribery       Müller    Kroos       Robben
                Schweinsteiger
 (Offensivere Variante mit 2 Achtern)

Selbst wenn ein Schweinsteiger mal ausfallen sollte, muss man sich meiner Meinung nach wenige Sorgen machen:

Ribery         Müller       Robben
                Gustavo  Tymo
(Variante ohne Schweinsteiger)
Bei Bedarf kann man hier auch einen der beiden Sechser durch Kroos ersetzen (eher Gustavo) und so für mehr Offensive Akzente sorgen.


Sturm: Im Sturm führt natürlich kein Weg an Mario Gomez vorbei. Der 28-Tore Mann ist auch in der neuen Saison im System mit einer Spitze gesetzt. Als Backups stehen mit Ivica Olic und Zweitligatorschützenkönig Nils Petersen quasi zwei Neuzugänge bereit. So sehr ich es Olic gönne bleibt jedoch abzuwarten, ob er nochmal an seine Form aus der Saison 09/10 anknüpfen kann. Nils Petersen wird ebenfalls eine Zeit brauchen, um sich im Oberhaus zu akklimatisieren. Als Alternative steht notfalls auch Thomas Müller zur Verfügung, der jedoch keine klassischer Strafraumstürmer ist, sondern eher hinter der Spitze agiert. Vorstellbar ist im System mit 2 Stürmern nur die Kombination Olic und Gomez oder Olic und Petersen, da sich die beiden Strafraumwühler Gomez und Petersen in Kombination wohl nur auf den Füßen stehen würden. Eine Formation mit  Spitzen wird aber wohl auch bei Heynckes eher die Ausnahme bleiben, da nur schwer vorstellbar ist, dass er Müller/ Kroos bzw. einen der beiden defensiven Mittelfeldspieler opfern wird.

Fazit: Solange Gomez fit ist, ist die Welt im Sturm des FC Bayern in Ordnung. Sollte Gomez jedoch ausfallen sieht es dahinter eher dünn aus. Ivica Olic ist als alleiniger Stürmer in der Mitte nicht die Ideallösung, weil er eher ein spielender Stürmer ist, was im System mit den beiden dominanten Außen nicht optimal ist. Nils Petersen fehlt bei allem Potential noch die Erfahrung, um in die Fußstapfen von Gomez zu treten.


A-Elf:
Neuer - Lahm, Badstuber, Boateng, Rafinha – Gustavo, Schweinsteiger, Ribery, Müller, Robben – Gomez
B-Elf:
Butt – Contento, van Buyten, Breno, Pranjic – Tymoschuk, Kroos, Alaba, Usami – Petersen, Olic


Wie bei der genauen Betrachtung ins Auge sticht fällt das zweite Glied im Vergleich zur ersten Elf deutlich ab. Der FC Bayern hat leider noch nicht den Status eines FC Barcelona oder Real Madrid, wo sich Weltklassespieler auf der Bank tummeln. Das ist schade, aber wenn man die finanziellen Möglichkeiten betrachtet nur logisch.
Solange alle Leistungsträger fit sind, wird mit den Münchnern auf allen Ebenen zu rechnen sein. Die Schmach des letzten Jahres ist noch nicht vergessen und es gibt Einiges gut zu machen.

Donnerstag, 19. Mai 2011

Willkommen Don Jupp!

Seit letzter Woche laufen beim FC Bayern die Vorbereitungen auf die neue Saison auf Hochtouren. Während die Mannschaft noch einige letzte Freundschaftsspiele zum Ausklang der Saison absolvierte, zog es den neuen Trainer Jupp Heynckes bereits an die Säbenerstraße, um die Planungen für die Spielzeit 2011/2012 voranzutreiben. Grund genug einen genauen Blick auf den Mann zu werfen, der in der kommenden Saison beim FC Bayern das Zepter schwingen soll.


Der neue Trainer ist ein alter Bekannter, bereits von 1987 – 1991 und für die letzten fünf Spieltage der Saison 2008/2009 saß Don Jupp, wie er während seiner in Spanien und Portugal getauft wurde, auf der Bank des Rekordmeisters. Seit ihrer aktiven Spielzeit sind Bayernpräsident Uli Hoeneß und Heynckes in enger Freundschaft verbunden, sodass die Medien wohl auf eine Fehde zwischen Trainer und Vorstand, wie unter van Gaal, verzichten müssen. Jupp Heynckes ist einer der nicht viel Aufsehen um seine Person macht, im Gegensatz zum medienverliebten Lautsprecher van Gaal gilt Heynckes als sachlicher und fairer Gesprächspartner, der nur in Ausnahmen emotional wird und zum Osram wird. 


Während seiner aktiven Zeit war Heynckes einer der erfolgreichsten Stürmer aller Zeiten, mit 51 Treffern im Europapokal liegt er auf Platz fünf der ewigen Torschützenliste, in der Bundesliga war er 1974 und 1975 jeweils Torschützenkönig und erzielte insgesamt 168 Tore für Gladbach und Hannover 96. Seine Titelsammlung beinhaltet unter anderem vier Deutsche Meisterschaften (1971, 1975 – 1977), einen DFB-Pokal Sieg (1973), sowie den Weltmeistertitel 1974 und den Europameistertitel 1972 mit der deutschen Nationalmannschaft, auch wenn ihm hier die ganz große Anerkennung verwehrt blieb.

Noch während seiner aktiven Karriere absolvierte Heynckes die Ausbildung zum Fußball-Lehrer und übernahm 1979 als Nachfolger von Udo Lattek das Traineramt bei Borussia Mönchengladbach als damals jüngster Bundesligatrainer aller Zeiten. Bei seiner ersten Trainerstation blieb ihm ein Titel allerdings noch verwehrt. Dafür wechselte er 1987 – amüsanterweise wieder als Nachfolger von Udo Lattek – zum FC Bayern, wo er unter anderem zweimal Deutscher Meister (1989, 1990), sowie zweimal Vizemeister wurde. Nach einem miserablen Saisonstart wurde Heynckes schließlich am 8. Oktober 1991 von Uli Hoeneß entlassen, eine Entscheidung, die Hoeneß auch heute noch als „größten Fehler meiner Karriere“ bezeichnet. Unvergessen bleibt auch der Dauerzwist zwischen Hoeneß, Daum und Heynckes, weil Daum, damals Trainer des FC Köln, Heynckes aufs übelste beschimpft hatte.



Über die Zwischenstationen Athletic Bilbao, Eintracht Frankfurt, CD Teneriffa landete er schließlich bei Real Madrid, wo er mit dem Gewinn der Champions League den bis dato größten Erfolg seiner Trainerkarriere feierte. Trotzdem wurde sein Vertrag am Ende der Saison gekündigt, nach weiteren Stationen bei Benfica Lissabon und erneut Athletic Bilbao führte ihn sein Weg zurück nach Deutschland, genau genommen zum FC Schalke 04, bevor er 2006 zu seiner ersten Trainerstation Borussia Mönchengladbach zurückkehrte. Nach nur 215 Tagen trat Heynckes allerdings zurück, weil es Morddrohungen gegen ihn gegeben haben soll. Als Freund Uli Hoeneß ihn im April 2009 bat vier Spieltage vor Schluss das Traineramt des FC Bayern als Interimstrainer zu übernehmen, um die von Sunnyboy Klinsmann verkorkste Saison und die CL-Teilnahme zu retten, war Heynckes zur Stelle und erfüllte den Job mit Bravour. Im Juni 2009 trat Heynckes schließlich sein Amt als Trainer von Bayern 04 VizeLeverkusen an und stellte in seiner ersten Saison direkt einen neuen Bundesligarekord auf, als er mit der Werkself 24 Spieltage lang unbesiegt blieb, trotzdem reichte es am Ende der Saison nur zu Platz 4.


Heynckes gilt zwar als Freund der Spieler und als Kommunikator, aber auch als jemand, der sich nicht vor der Konfrontation mit seinen Stars scheut. Michael Ballack bekam das bei Leverkusen am eigenen Leib zu spüren. Auch in seiner Zeit bei Eintracht Frankfurt scheute sich Heynckes nicht davor die drei Leistungsträger Yeboah, Gaudino und Okocha nach schlechten Trainingsleistungen öffentlich zu kritisieren und anschließend sogar aus dem Kader zu streichen. Toni Kroos blühte unter Heynckes in Leverkusen auf, spielte seine mit Abstand beste Bundesligasaison und avancierte mit Treffern und Vorlagen trotz der großen Konkurrenz zu einem der Leistungsträger der Bayerelf. Bei den Münchenern ist ihm dieser Durchbruch, trotz der Stammplatzgarantie unter van Gaal, bisher nicht gelungen. Ein Vorteil von Heynckes ist, dass er mit den Strukturen und dem Spielermaterial in München bereits bestens vertraut ist und sich dank des guten Verhältnisses mit dem Vorstand voll auf seine Arbeit konzentrieren kann. In Leverkusen formte er aus einer Elf mit großem Offensivpotential in gerade einmal zwei Jahren ein stabiles Gebilde aus alten erfahrenen Spielern wie Sami Hypiä oder Michael Ballack und jungen Talenten wie Michael Kadlec, Sidney Sam oder Lars Bender zu schaffen. Arturo Vidal wurde unter Heynckes zu einem der besten Sechser der Liga.

Seine Aufgabe in München wird es vor allem sein die anfällige Defensive zu stabilisieren und ein funktionierendes Gesamtkonzept zu schaffen, in dem weder die Offensive noch die Abwehr ähnlich stiefmütterlich behandelt werden wie letzte Saison. Eine Frage ist jedoch ob der bereits 66-jährige Heynckes der richtige Mann für die gewünschte Kontinuität auf der Bayernbank ist, denn trotz seiner fachlichen Kenntnisse und seines guten Rufs scheint es mehr als fragwürdig, dass er derjenige sein kann, der beim FC Bayern eine neue Ära einläuten kann.


Samstag, 30. April 2011

Warum nicht immer so... IHR PAPPNASEN!

Dank einer Streckenweise überragenden Vorstellung gegen den FC Schalke 04 und dem gleichzeitigen Patzer von Hannover 96 gegen Gladbach hat der FC Bayern Platz 3 in der Liga zurückerobert. Unter der Woche beherrschte der FC Bayern mal wieder sämtliche Nachrichten und Gazetten, der Chefchen-Eklat um Bastian Schweinsteiger, sowie die Aussagen von Arjen Robben zu den Führungsqualitäten der Kapitäne Lahm und Schweinsteiger zeigten deutlich, wie es derzeit um das Innenleben der Mannschaft bestellt ist, dazu kamen noch die zahlreichen Gerüchte um Manuel Neuer.

Die mit Spannung erwartete Reaktion der Bayernfans gegenüber Neuer fiel, soweit man das am Fernseher beurteilen konnte, unerwartet leise aus. Nur vereinzelt waren Pfiffe und Sprechgesänge gegen unsere (hoffentlich) zukünftige Nummer 1 zu hören – und das war auch gut so. Ein paar Unbelehrbare gibt es natürlich immer, aber die Tatsache, dass sich das Klima im Vergleich zum Pokalspiel deutlich beruhigt hat, stimmt mich zuversichtlich.

Der FC Bayern ging von Beginn an hochmotiviert zur Sache und demonstrierte den Königsblauen von der ersten Minute an, wer Herr im Hause ist. Mich persönlich macht das immer ein wenig nachdenklich und auch wütend, weil ich mir dann ausmale, was dieses Jahr möglich gewesen wäre, wenn man ein solches Engagement im Pokalhalbfinale oder im CL-Achtelfinale an selber Stelle gezeigt hätte. Oder bei einer der unzähligen unnötig verschenkten Auswärtspartien in der Liga.  
Wie dem auch sei, in der Anfangsphase überrollte der FC Bayern die Gäste regelrecht. Angeführt von den überragenden Gomez, Müller und Robben zelebrierte der FCB vor allem in der ersten halben Stunde ein Offensivfeuerwerk, dass den Schalkern schwindelig wurde.

Bereits nach 6 Minuten schlug es das erste Mal ein im Kasten von Manuel Neuer. Nach einem Katastrophenfehler von Annan eroberte Mario Gomez den Ball an der Seitenauslinie und bediente in der Mitte Arjen Robben, der schob den Ball abgefälscht von Metzelder ins lange Eck. Manch einer mag unken, dass Manuel Neuer diesen Ball am Dienstag gehalten hätte, aber dem geneigten Bayernfan soll es Recht sein. Schalke glich jedoch nur eine Minute später aus. Eigentlich war Schalke an diesem 1:1 jedoch kaum beteiligt. Farfan flankte nach einer kurz ausgeführten Ecke, Jörg Butt tauchte unter dem Ball durch, Diego Contento zog den Kopf ein und Badstuber stand eben da, wo ein Unglücksrabe in so einer Situation steht, Ausgleich.

Bayern zeigte sich jedoch wenig beeindruckt und spielte weiter engagiert und zielstrebig nach Vorne. Auffällig dabei war, dass die Münchener es vor allem in der Anfangsphase auch des Öfteren mit langen Flugbällen auf die Außen versuchten. Ein Mittel, das es unter van Gaal kaum bis nie gab. Dadurch gelang es aber die Schalker ein ums andere Mal zu überrumpeln. Auch der läuferische Aufwand, den die Münchener bei gegnerischem Ballbesitz zeigten war beeindruckend und zeigte was diese Mannschaft leisten kann wenn sie will. Kurze Zeit später brachte Christoph Metzelder Arjen Robben kurz vor der Strafraumgrenze zu Fall. Zunächst sah es für viele klar nach Elfmeter aus, aber der gute Schiedsrichter Gagelmann entschied zu Recht auf Freistoß. Arjen Robben hämmerte Selbigen in die Mauer und der gedankenschnelle Müller verwertete den Abpraller zum 2:1 (13.). 

Der FCB hielt das Tempo weiter hoch, Ribery verzog noch knapp (16.), Mario Gomez machte es kurze Zeit später besser. Müller köpfte eine Hereingabe von Robben über den heraus eilenden Neuer und Gomez vollendete aus kurzer Distanz zum 3:1 (19.). Manuel Neuer gab bei diesem Tor keine gute Figur ab und prompt stimmten Teile der Bayernfans ihre Gesänge an. „Schießbuden-Neuer“ war der Spruch der Wahl. Ziemlich lächerlich das Ganze. Sah wohl auch Neuer so und demonstrierte bei den nächsten beiden Bayern-Großchancen seine Extraklasse. Auch in der Folge zeigten die Münchener teils überragende Kombinationen. Sogar der nicht für technische Kabinettstückchen bekannte Tymoschuk beteiligte sich mit einem Hackentrick am Münchener Spektakel. Erst nach gut einer halben Stunde nahmen die Münchener das Tempo raus und das Spiel verflachte sofort, da von den Schalkern an diesem Tag rein Garnichts kam.

Auch in der zweiten Hälfte verwalteten die Mannen von Andries Jonker das Ergebnis und ließen die letzte Konsequenz in den Offensivaktionen vermissen. Erst kurz vor Schluss stellte der überragende Müller den Endstand her. Der gerade eingewechselte Klose spielte Ribery perfekt in den Lauf, der steckte durch auf Müller und im dritten Anlauf traf der zum 4:1 (83.). 4 Tore, 3 Punkte, Platz 3 erneut zurückerobert, Alles gut sollte man meinen. Trotzdem gaben sich die Münchener nach dem Spiel eher nachdenklich als euphorisch.


Thomas Müller: „Das einzig Bittere ist, dass wir aus dem Potenzial, was in der Mannschaft steckt, so wenig rausgeholt haben. Wenn man sieht, dass wir um den dritten Platz kämpfen müssen. Da ist das ein wenig enttäuschend, dass wir so wenig aus der Saison gemacht haben.“


Andries Jonker: „Ich denke, dass wir ein Riesenpotenzial haben. Wir sind in der Lage alles zu gewinnen, was es zu gewinnen gibt. Um das abzurufen, müssen wir 90 Minuten da sein. Wir machen alles, um das Ziel Platz drei zu erreichen. Aber es gibt keinen Grund, überheblich zu sein. Wir spielen nächste Woche gegen St. Pauli, dort müssen wir gewinnen.“


Das einhellige Fazit lautet also auch bei Spielern und Verantwortlichen, wenn man eine solche Leistung öfter abgerufen hätte, wäre diese Saison mehr drin gewesen. Kommende Woche gilt es nun im letzten Auswärtsspiel des Jahres (Gottseidank!) beim Tabellenletzten St. Pauli den Grundstein für Platz 3 zu legen, oder wie es Arjen Robben ausdrückt: „Wir sind Professionals, dann mussen wir damit weitergehen.“

Dienstag, 12. April 2011

„Der König ist weg, es lebe der König!“

So in etwa muss sich Uli Hoeneß am Sonntag gefühlt haben, als er mit hochrotem Kopf vor die versammelte Presse trat und das Aus des Holländers verkündigte. Der endgültige K.O. des  arroganten und unkommunikativen van Gaal und das Comeback des Übervaters Hoeneß aus dem vorübergehenden Semi-Ruhestand. Und Uli tat mehr als van Gaals Abschied zu verkünden. Er rechnete ohne Gnade ab. Zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit erlebte die Öffentlichkeit einen Hoeneß in Hochform wie er genau das tat, was man im Sport gemeinhin als Nachtreten bezeichnet.


„Mit der Entscheidung Jörg Butt aus dem Tor zu nehmen ging die Scheiße los. […]Der Vorstand hat ihn auf diese Problematik hingewiesen und er hat es trotzdem gemacht. Der gestrige Tag war das Ende einer Kette, deswegen musste der Vorstand gestern reagieren.“

„Das Thema Manuel Neuer hätte sich hier nie so hochgeschaukelt. Wir hätten nie ein Problem in der Südkurve bekommen. Wir haben uns Probleme gemacht, die völlig unnötig waren. […] Und das sollte sich Louis van Gaal mal überlegen, weil ihn der Vorstand und Christian Nerlinger auf diese Problematik aufmerksam gemacht hat.“

„Er hat unseren Rat nicht angenommen und gestern war das Fass übergelaufen.“

„Der Spass hat in diesem Verein seit langer Zeit gefehlt, nicht nur bei uns sondern auch bei den Spielern. Dass die Spieler hinter ihm standen ist ein Märchen.“


Da hat er wirklich Einiges vom Stapel gelassen der gute Uli. Man muss kein großer Rhetoriker sein, um die Verbitterung zwischen diesen Zeilen zu erkennen. Die Enttäuschung und die Wut über van Gaal, der Ärger mit den eigenen Fans und die unbefriedigende Situation in der Liga fanden in dieser Rede ihr Ventil.

Wenn man jedoch auf die Kernaspekte blickt muss man sagen, dass nicht alle Aussagen so für bare Münze genommen werden können. Zunächst einmal stellt Hoeneß Thomas Kraft vor versammelter Medienlandschaft an den Pranger. Dies wird dem jungen Mann nicht gerecht und die Tatsache, dass sein Patzer vor dem 1:1 nun quasi eine Lawine ins Rollen gebracht hat, lässt mich unweigerlich an die Situation mit Michael Rensing zurückdenken. Thomas Kraft hat in den meisten Spielen gute und in einigen sogar überragende Leistungen gezeigt. Seine Reaktion auf die Aussagen von Hoeneß verwundert mich deshalb nicht. Es ist nicht fair diesen Konflikt auf dem Rücken eines jungen Torhüters auszutragen.

Was jedoch stimmt ist Hoeneß Bemerkung bezüglich der Neuer-Problematik. Die Schickeria – Initiator der „Koan Neuer“ - Proteste hätte wohl nie so viele Befürworter gefunden, wenn Jörg Butt auch in der Rückrunde im Tor gestanden hätte. Was Hoeneß jedoch verschweigt ist, dass ebenso die Situation mit den Stehplatzkarten und die Investitionen bei 1860 München Stein des Anstoßes für viele Proteste waren. Diese Probleme sind durch Hoeneß` Aussagen mal eben ganz souverän unter den Tisch gekehrt. Kritische Nachfragen gab es seitens der Journalisten dazu scheinbar keine, aber wer will sich schon mit einem Hoeneß in dieser Stimmung anlegen.

Was mich an der ganzen Sache wirklich stört ist die Tatsache, dass die gestandenen Spieler nicht auch einen Teil des Zornes abbekommen haben. Zu eindeutig war die Tatsache, dass die Mannschaft in den vergangenen Spielen gegen den Trainer gespielt hat. Der Höhepunkt war der Platzverweis von Arjen Robben nach dem Schlusspfiff. Eine so charakterlose und disziplinlose Vorstellung darf man sich im Trikot des FC Bayern einfach nicht erlauben. Dabei spielte es keine Rolle, ob man den Trainer mag oder nicht, ob das Wetter nicht so toll ist oder ob man gerade aus der Champions League ausgeschieden ist. Wer eine solche Leistung wie im Hinspiel gegen Inter Mailand zeigen kann, der kann so schlecht nicht sein, dass er die Qualifikation für die Champions League gegen Nürnberg aus der Hand gibt. Die Rufe nach Mark van Bommel oder Lucio finde ich zunehmend lächerlich. Das einzige Problem dieser Mannschaft ist, dass keiner der gestandenen Spieler Eier in der Hose hat. Kein Lahm, kein Schweinsteiger und erst recht kein Robben. Von einer Mannschaft erwarte ich, dass sie gemeinsam Alles für den Erfolg tut, auch gegen Widerstände. Die Tatsache, dass die Spieler keinen Spass mehr am Spiel haben ist für mich keine Entschuldigung für die Leistungen der vergangenen Spiele.

Letztlich war es eine richtige und längst überfällige Entscheidung van Gaal zu entlassen, speziell wenn man hört, was da noch so vorgefallen sein soll in den vergangenen Monaten. Sollte es wirklich der Wahrheit entsprechen, dass bereits die Vertragsverlängerung im September eine Art Friedensangebot an van Gaal war, dann kann ich mir nur an den Kopf fassen. Ich hoffe, dass mit dem Abgang nun sämtliche mentale Blockaden gelöst sind und man sich endlich wieder daran erinnert, wie man erfolgreich Fußball spielt. Sag es uns Oli!


Samstag, 26. März 2011

Baustellenbesichtigung: Der Bayernkader 2011/2012

Miroslav Klose steht in Kaiserslautern zum ersten Mal seit dem 6. Spieltag wieder in der Startformation. Der geneigte Fußballfan weiß, das kann nur eins heißen: Die Bundesliga pausiert und Jogis Jungs dürfen ran. Miros darf also dieses Wochenende gegen Kasachstan Selbstvertrauen tanken für die Schlussphase des nächsten Bayernspiels und ich habe Zeit mir Gedanken zu machen, wie der Kader unter Jupp Heynckes aussehen wird.

Gesetzt den Fall der FC Bayern erreicht die CL dürfen wir uns wohl auf eine Einkaufstour gefasst machen, wie es sie zuletzt 2007/2008 gab. Damals holte man die Weltstars Ribéry, Klose und Toni und gewann souverän das nationale Double. Einen ähnlichen Saisonverlauf erwarten nicht nur Fans und Medien, sondern vor allem die Chefetage um Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge.

 
Welche Formation?
Jupp Heynckes wird vermutlich nicht von Louis van Gaals 4-2-3-1-System abrücken, auch wenn absehbar ist, dass in der neuen Saison wieder mehr Wert auf die Defensive gelegt werden wird. Ich hoffe, dass der Verein auch in Zukunft dieser Formation treu bleibt und Spieler entsprechend eingekauft werden. Die Dominanz der Flügelzange Robben und Ribéry legt das System mit einem Stürmer nah. Zudem verlangt die offensive Grundausrichtung der beiden Außen eine Doppelsechs als Absicherung. Solange Rib & Rob in München spielen – und ich hoffe das tun die beiden noch lange – führt am 4-2-3-1 kein Weg vorbei.


Wer kommt?
Tor: Ja, ich mag Thomas Kraft. Ja, ich bin mit seinen Leistungen in der Rückrunde sehr zufrieden. Ja, ich bin finde auch, dass er tolle Anlagen hat. Ja, ich bin dafür, dass der eigene Nachwuchs eine Chance bekommt. ABER. Manuel Neuer ist der derzeit mit Abstand beste deutsche Torwart und eine Investition, die sich mit Sicherheit lohnen wird. Ich hoffe wirklich, dass er nächstes Jahr nach München kommt. Sollte Thomas Kraft zwischen den Pfosten stehen ist mir trotzdem nicht bange.

Die Abwehr ist ohne Zweifel die größte Baustelle des Rekordmeisters. Mindestens einen Innenverteidiger und einen rechten Verteidiger muss man verpflichten, um die Versäumnisse der Vergangenheit zu beheben. Mein persönlicher Favorit für die Innenverteidigung ist, neben Mats Hummels (den wir leider Gottes nicht bekommen werden), Giorgio Chiellini von Juventus Turin. Sollte Philipp Lahm wieder auf die linke Seite wechseln, was ich sehr begrüßen würde, sehe ich vor allem Gregory van der Wiel und Fabio Coentrao als A-Lösungen für die rechte Abwehrseite. Alle anderen Namen, von Pogatetz über Dante und Mertesacker bis hin zu irgendwelchen ominösen Südamerikanern (lernen wir es eigentlich nie?),  halte ich für absoluten Unsinn. Der FC Bayern hat den Anspruch die Champions League zu gewinnen, also muss auch entsprechend investiert werden.

Im Mittelfeld muss ein neuer Backup für Robben oder Ribéry gefunden werden. Zudem hoffe ich, dass Heynckes Arturo Vidal aus Leverkusen mitbringt. Der Chilene spielt eine überragende Saison und kann fast jede Position im Mittelfeld spielen. Ivo Ilicévic hat diese Saison ebenfalls einen guten Eindruck hinterlassen und man könnte ihn für wenig Geld bekommen. Das Wichtigste ist qualitativ ordentliche Spieler zu finden, die aber nicht murren, wenn sie den Großteil der Saison auf der Bank sitzen. Thomas Müller und Arturo Vidal können die Position auf den Außen ebenfalls besetzen, sodass man in diesem Fall nur noch maximal einen weiteren Backup für Robbery benötigt.

Im Sturm hat der FC Bayern derzeit am wenigsten Sorgen. Mario Goméz hat diese Saison endlich seine Form aus Stuttgarter Tagen gefunden und überzeugt seit seiner Beförderung zum Stürmer Nummer 1. Dahinter wartet mit Ivica Olic ein weiterer Angreifer mit europäischem Niveau. Auch Thomas Müller kann die Position in der Spitze besetzen. Sollte man hier von Verletzungen verschont bleiben, wäre jeder investierte Euro verschwendetes Geld.


Wer geht?
Breno hat bereits nach dem Ausscheiden in der Champions League via Twitter verkündet, dass er gerne wieder in seine Heimat wechseln möchte. Nach den Böcken der letzten Spiele kann ich mir nicht vorstellen, dass ihm der Verein Steine in den Weg legen wird. Daniel van Buyten wird seinen Vertrag bis 2012 vermutlich erfüllen und anschließend ebenfalls den Verein verlassen. Nächste Saison sehe ich ihn aber vor allem als Backup in der Innenverteidigung.

Im Mittelfeld wird es aller Voraussicht nach eine Reihe von Abgängen geben. Hamit Altintop wird seine Zelte in München vermutlich abbrechen und zurück in seine Heimat oder zu einem anderen Bundesligisten wechseln. Zu unbeständig und zu lethargisch waren seine Einsätze, sodass ich ihm keine Träne nachweine. Andreas Ottl sollte auch endlich einsehen, dass er bei einer anderen Mannschaft vielleicht besser aufgehoben wäre. Die Konkurrenz im defensiven Mittelfeld ist riesig und selbst als Ergänzungsspieler wünsche ich mir einen Spieler mit mehr Qualität. Nürnberg ist ja auch nicht schlecht Andy. Bei Anatolij Tymoshchuk bin ich wirklich gespannt, gehe aber auch hier derzeit von einem Abschied im Sommer aus. 

Im Sturm dürfen wir uns wohl von Miroslav Klose verabschieden. An Mario Gomez führt auch im nächsten Jahr kein Weg vorbei. Ivica Olic ist wieder fit und auch Thomas Müller kann notfalls im Sturmzentrum spielen. Da bleibt kein Platz mehr für den alten Mann, der ja bereits angedeutet hat seine EM Teilnahme 2014 nicht gefährden zu wollen. Machs gut Miro!


Geht das gut?
Trotz der riesigen Investitionen und dem großen Ziel CL Finale in München könnte die Stimmung bei den Bayern im kommenden Jahr nicht besser sein. Don Jupp und Patron Uli sind alte Freunde. Auf medienwirksam ausgetragene Kleinkriege wird der Boulevard kommende Saison verzichten müssen, ist aber für Verein und Fans nicht weiter schlimm.
Der Großteil der Mannschaft kennt und schätzt den neuen Trainer bereits, trotzdem ist Frieden nicht garantiert. Heynckes gilt als jemand der sich nicht vor Konfrontationen mit seinen Stars scheut. Der Konflikt mit Michael Ballack in Leverkusen ist aktuell Beleg dafür.
Vor allem die beiden Artisten Ribéry und Robben werden sich sicher das eine oder andere Mal mit dem Neuen reiben, da Heynckes von ihnen mehr Defensivarbeit einfordern wird. Für die Jungen ändert sich hingegen nicht viel, war doch auch van Gaal schon ein Verfechter des Jugendstils. Vor allem von Toni Kroos erwarte ich nächstes Jahr eine deutliche Leistungssteigerung, hatte er doch unter Heynckes bei Bayer Leverkusen seine beste Zeit.

Die Vorzeichen für die neue Saison stehen gut. Bleibt zu erwarten, ob die Mannschaft die jetzt schon hohen Erwartungen erfüllen kann.