Mittwoch, 16. März 2011

FC Bayern - Inter Mailand: Das Ende aller Träume

Es sind nun einige Stunden vergangen seit dem Aus in der Champions League. Die erste Wut ist verflogen und die Fassungslosigkeit und Trauer überwiegt. Auch am Tag danach kann ich immer noch nicht verstehen, wie um alles in der Welt der FC Bayern dieses Spiel verlieren und damit den bereits sicher geglaubten Einzug ins Viertelfinale der Champions League verpassen konnte. Es hätte so schön sein können: Inter im Hinspiel in letzter Minute besiegt, den Rückstand im eigenen Stadion binnen weniger Minuten in eine 2:1 Führung verwandelt, den Gegner anschließend nach allen Regeln der Kunst an die Wand gespielt, Chance um Chance erarbeitet…alles umsonst. 

Die ersten 20 Minuten hab ich glücklicherweise verpasst, sodass ich nur einmal in Depression verfallen musste. Und was die Mannschaft zwischen der 21. Und 64. Minute auf den Rasen zauberte ließ mich euphorisch jubeln, ließ mich daran zweifeln, ob die Trennung von van Gaal wirklich richtig ist, ließ mich daran glauben, dass in dieser Saison international doch noch was drin ist. Nur 30 Minuten später stand ich fassungslos vor dem Fernseher und konnte nicht glauben was da passiert war. 

Es wurde an anderer Stelle schon bemerkt: Diese 90 Minuten sind Sinnbild für die ganze Saison des FC Bayern. Nach vorne phasenweise geniale Momente, aber fahrlässig im Umgang mit den Chancen. Hinten ein Hühnerhaufen, sobald der Gegner mal ernst macht. Wo ist die Effektivität vergangener Spielzeiten? Ich schäme mich ja fast das zuzugeben, aber ich sehne mich nach den eiskalten Bayern, die auch mal schlecht spielen und dann kurz vor Schluss in unnachahmlicher Manier das 1:0 schießen. Dreckige Siege, das war einst ein Markenzeichen dieser Mannschaft. Aber von den Duselbayern ist nicht mehr viel übrig geblieben. Natürlich kommt dann auch Pech dazu, aber die Wahrheit ist: Wir sind dieses Jahr einfach nicht clever genug. Wer gegen dieses Inter Mailand nicht weiterkommt, dem kann man nicht helfen.
Das Spiel erinnerte mich leider frappierend an das verlorene Finale gegen Manchester United. Auch hier war man über weite Strecken des Spiels die bessere Mannschaft, zeigte teils begeisternden Fußball und musste dennoch kurz vor Schluss alle Hoffnungen begraben. Ich möchte hier keine einzelnen Spieler an den Pranger stellen. Jeder hat die Szenen gesehen und jeder kann sich seine eigene Meinung darüber bilden, warum die Tore entstanden sind und wer letztendlich an der Niederlage schuld sein soll. 

Ich musste ein wenig schmunzeln, als ich Ottmar Hitzfeld nach dem Spiel bei Sky gehört habe und er von der ach so stabilen Abwehr letztes Jahr berichtete, die seiner Meinung nach ein Garant für das Erreichen des Finals war. Stabile Abwehr letztes Jahr??? Hab ich was verpasst Ottmar? Ich erinnere an die 2 Niederlagen gegen Bordeaux (1:2, 0:2) in der Vorrunde, an die Spiele in Florenz und Manchester (2:3) und natürlich an das Finale (0:2). Souveräne Abwehrarbeit geht anders. Das der Verein weder in der Sommerpause, noch nach den Erfahrungen der Hinrunde reagiert hat, müssen sich van Gaal und die Bosse ankreiden lassen.
Jetzt ist also das Schreckensszenario komplett und alle 3 Titel sind für dieses Jahr futsch. Das Unvorstellbare daran: Alle Titel wurden zuhause(!) verspielt. 

Was bleibt nun am Ende? Ich persönlich hoffe, dass wir endlich aus den Fehlern lernen. Es müssen mindestens 2 NAMHAFTE Verstärkungen für die Abwehr her. Das Defensivkonzept muss ENDLICH überdacht werden. Der einzige positive Aspekt ist, dass nun auch endlich die Illusion geplatzt ist, diese Saison vielleicht noch mit dem Champions League Titel retten zu können. Man kann sich jetzt voll auf die Bundesliga konzentrieren und ich hoffe die Mannschaft setzt alles daran Platz 2 zu erreichen. Was passiert wenn man die Champions League verpasst hat Arjen Robben ja schon angedeutet.

Punkte sind jetzt das beste Mittel gegen diese Katerstimmung.

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