Montag, 3. September 2012

Die 18-Minuten-Krönung einer Sahnewoche

Das 6:1 gegen den VfB Stuttgart war die Krönung einer Woche, wie sie kaum besser hätte laufen können für den FC Bayern. Am Donnerstag die zufriedenstellend verlaufene Champions-League-Auslosung, am Freitag die Ankunft von Javier Martinez nach wochenlangem Tauziehen mit Athletic Bilbao und am Sonntag Abend die Verteidigung der Tabellenspitze in der Bundesliga. 

Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison liegt der FCB zwei Punkte vor dem BVB. Hinzu kommt das deutlich bessere Torverhältnis, sodass der Meisterbalkon praktisch gebucht werden kann.

Gnadenlos effektive Bayern

Spaß beiseite. Es wäre ein Fehler dieses Ergebnis zu hoch zu bewerten. Sechs Punkte nach zwei Spielen sind genau das, was der FC Bayern von sich selbst erwartet, ebenso ein Heimsieg gegen den VfB. Zugegeben, die Art und Weise war hocherfreulich.

Der FC Bayern war an diesem Spieltag vorallem eines: gnadenlos effektiv. Nach der Führung der Stuttgarter brauchte der FCB gerade einmal 18 Minuten, um dem VfB sechs Tore einzuschenken. 13 Mal schoss der FCB dabei nur auf das Tor der Stuttgarter.


Die beiden schönsten Tore waren dabei von einer Art, wie man sie in letzter Zeit nicht sehr häufig zu sehen bekam. Toni Kroos und Luiz Gustavo zeigten mit ihren Toren nach Distanzschüssen, was auch gegen kompakter stehende Teams in den nächsten Spielen ein Mittel sein kann. Neben Arjen Robben gibt es nämlich eine ganze Reihe von Spielern in den Reihen des FCB, die über eine hervorragende Schusstechnik verfügen.

Gustavo glänzt vor den Augen von Martinez

Luiz Gustavo zeigte vor dem Hintergrund des Martinez-Transfers überhaupt eine bärenstarke Leistung. In Abwesenheit des erkrankten Arjen Robben lieferte auch Thomas Müller mit seinen beiden Toren  Argumente für einen Platz in der Anfangsformation.

Wenn man etwas schlechtes an diesem Sieg finden will, dann die schläfrige Anfangsphase. Nur einer Weltklasse-Parade von Manuel Neuer gegen Martin Harnik war es zu verdanken, dass der VfB nicht bereits nach vier Minuten in Führung ging. Übrigens einer dieser Bälle, an die sich viele Leute nicht erinnern werden. In meinen Augen aber eine Chance, die auf der Welt nur ganz wenige Torhüter halten. Deshalb haben wir ihn.

Frustrierter Ibisevic "lellt" Boateng um

Bastian Schweinstieger und Mario Mandzukic habe ich persönlich, trotz ihrer Tore,  nicht so stark gesehen, wie es vereinzelt zu lesen war. Toni Kroos hatte dem Spiel, bis zu seinem Tor, ebenfalls kaum Impulse gegeben, auch wenn Marcel Reif bereits nach 15 Minuten erkannt haben wollte, dass sich Kroos auf der "10" "sichtbar" wohl fühle. Naja, Schwamm drüber. Jedenfalls war das, was er nach seinem Tor zeigte, überzeugend.

Als das Spiel nach der klaren Führung der Bayern vor sich hin plätscherte, schwächte sich Stuttgart dann auch noch selber. Vedad Ibisevic sah nach einer Tätlichkeit gegen Jerome Boateng zu Recht die rote Karte, auch wenn Fredi Bobic dazu eine andere Meinung hatte. Im ersten Moment war für mich nicht ersichtlich, warum Boateng Gelb bekommt. Nach mehrmaligem Betrachten finde ich es aber okay. Den Schritt auf Ibisevic zu kann man durchaus als Provokation werten, was jedoch bei weitem keine Legitimation für das ist, was dann folgte.

Das Erntedankfest ist keine Meisterfeier, oder so...

Auch Javi Martinez durfte an seinem Geburtstag noch Bundesliga-Luft schnuppern. Es macht wirklich Spass die Vorfreude im Gesicht von Martinez zu sehen und wie er sichtlich erleichtert ist, endlich beim FC Bayern zu sein. Nur zu gut nachvollziehbar nach allem was passiert ist.

Es scheint alles gut zu laufen bisher, aber trotzdem ein Wort der Warnung: Auch letzte Saison sind wir gut und Dortmund schlecht gestartet. Was am Ende dabei rauskam, wissen wir alle.



1 Kommentar:

  1. War echt das Beste neben einem Stuttgart Fan das Spiel zu schauen. Dieser Schock und meine Schadenfreude dazu - unbezahlbar! Schöner Post zu schönem Spiel :)

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