Den Angriff von Eintracht Frankfurt abgewehrt, das erste
„Spitzenspiel“ der Saison gewonnen, von allen Seiten regnet es Lob für die
„sehr souveräne“ Leistung des FC Bayern. Bei genauerer Betrachtung - und das ist übertrieben, denn eigentlich
musste man nicht einmal sehr genau hinsehen – war es der bisher schwächste
Auftritt der Bayern in dieser Saison.
Was im Nachhinein als Souveränität verkauft wird, war in
Wirklichkeit die simple Addition zweier Geniestreiche von Toni Kroos und Thomas
Müller und die Tatsache, dass der FC Schalke noch unkonzentrierter zu Werke
ging als die Bayern und sich nach dem 0:2 kampflos in sein Schicksal ergab.
Schalke und Bayern hinten chaotisch, vorne harmlos
Speziell in der ersten Hälfte sahen die Zuschauer ein an
Höhepunkten armes Spiel und das obwohl beide Teams in der Offensive teilweise
erschreckend viel Platz, sogar im gegnerischen Strafraum, hatten.
Es war ein Spiel mit offenem Visier, das jedoch
paradoxerweise dank der Harmlosigkeit der Sturmreihen kaum Highlights
hervorbrachte. Die Topstürmer Klaas-Jan Huntelaar und Mario Mandzukic spielten
beide unglücklich und konnten dem Spiel ihrer Mannschaften keine Akzente geben.
Kroos und Müller genial, Boateng, Lahm und Badstuber haarsträubend
Nach der Pause dann der Doppelschlag durch Müller und Kroos
und die Messe war gelesen. Vor allem im
zentralen Mittelfeld dominierte der FCB spätestens nach der Führung beinahe
nach Belieben. Das Dreieck Bastian Schweinsteiger, Luiz Gustavo und Kroos
gehörte erneut zu den Besten auf Seiten des FC Bayern.
Trotzdem leistete sich die Defensive des FC Bayern teils
haarsträubende Fehler. Der schlampige Pass von Philipp Lahm zu Jerome Boateng
und dessen missglückter Absatztrick im Anschluss, sowie der beinahe zum
Anschluss führende Ballverlust von Holger Badstuber kurz vor dem Abpfiff seien
hier nur exemplarisch genannt.
Rotator Heynckes mag keine Wechsel?
Es zeigte sich in diesem Spiel auch wieder, dass Jupp
Heynckes kein Freund von frühen Wechseln ist. Trotz schwacher Leistungen von
Müller und Mandzukic und namhaften Alternativen wie Xherdan Shaqiri oder
Claudio Pizarro wechselte Heynckes erneut sehr spät. Auch einen
verletzungsanfälligen Spieler wie Arjen Robben hätte man früher auswechseln und
dadurch vor eventuellen Frustfouls schützen können.
Letztlich ging alles gut und die ehrlichen Aussagen von
Müller nach dem Spiel sind positiv und möglicherweise ein Zeichen für die neue
Demut beim FC Bayern.
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